Schwere Omikron-Welle in der Schweiz - Höhepunkt wohl noch im Januar

Bern (dpa) - In der Schweiz rechnet die wissenschaftliche Taskforce
damit, dass sich auf dem bevorstehenden Höhepunkt der Omikron-Welle
binnen einer Woche 10 bis 30 Prozent der Bevölkerung mit dem
Coronavirus anstecken werden. Wenn die Welle abgeklungen ist, seien
65 bis 85 Prozent der Bevölkerung immun oder durch
Auffrischungsimpfungen geschützt, sagte Tanja Stadler, die
Vorsitzende der Taskforce, die die Regierung berät, am Dienstag in
Bern. Die Mathematikerin und Biostatistikerin aus Stuttgart rechnet
mit dem Höhepunkt der Ansteckungen in einer bis drei Wochen. Dieser
werde sich eine Woche bis zehn Tage lang an den Einweisungen in die
Krankenhäuser zeigen.

Auf die Krankenhäuser komme eine große Belastung zu. «Punktuell wird

es extrem schwierig», sagte sie. Um den Betrieb in Wirtschaft,
Gesellschaft und Verwaltung aufrechtzuerhalten, sei es vertretbar,
die Quarantäne für Personen, die engen Kontakt mit einer Infizierten
Person hatten, auf fünf Tage zu verkürzen. Die Schweiz hat eine
weitreichende Maskenpflicht, in Restaurants und viele
öffentliche Einrichtungen dürfen nur Genesene und Geimpfte. Abgesehen

von Personenbeschränkungen bei Großanlässen gibt es für Geimpfte un
d
Genesene keine größeren Einschränkungen im öffentlichen Leben.

Die Infektionszahlen steigen in der Schweiz rasant. Am Dienstag
meldete das Bundesamt für Gesundheit 24 600 neue Infektionen mit dem
Coronavirus. Dazu komme eine Dunkelziffer, weil sich nicht alle
Menschen testen ließen, sagte Stadler. Innerhalb von 14 Tagen hätten
sich 3293,21 von 100 000 Einwohnern infiziert. Die
Sieben-Tage-Inzidenz weist das Bundesamt nicht täglich aus. Zum
Vergleich: In Deutschland gab das RKI den Wert der Neuinfektionen pro
100 000 Einwohner und Woche am Dienstag mit 387,9 an.