Kutschaty: Corona-Tests an Schulen nicht schnell genug ausgewertet

Einen Tag nach dem Schulbeginn kennen nicht alle Schulen in NRW die
Ergebnisse der Coronatests. SPD-Politiker Thomas Kutschaty kritisiert
die langsame Auswertung. Eine Essener Schule blieb deshalb am
Dienstag zu.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Auswertung der Corona-Tests zum Schulstart
dauert nach Ansicht des nordrhein-westfälische Oppositionsführers
Thomas Kutschaty zu lange. «Die Tests werden nicht schnell genug
ausgewertet. In meinem Wahlkreis alleine hat heute eine Schule nicht
aufgemacht, weil sie die Testergebnisse von gestern nicht bekommen
hat», sagte der SPD-Spitzenkandidat am Dienstag in Düsseldorf.

In einer Essener Grundschule, die in Kutschatys Wahlkreis liegt, sind
am Dienstag die meisten Schüler zu Hause geblieben, weil die Labore
zu den am Vortag genommenen PCR-Corona-Tests noch keine Ergebnisse
geliefert haben. «Da wir nicht wissen, ob Kinder positiv sind, haben
wie die Eltern gebeten, ihre Kinder nicht zu schicken», sagte der
Schulleiter der Essener Hövelschule, Felix Busch. «Das war uns zu
unsicher.» Von 320 Kindern in der Grundschule seien nur rund 35
erschienen. Bei diesen Kindern habe die Schule Corona-Schnelltests
gemacht und prompt einen positiven Fall entdeckt.

«Das war kein guter Start. Die Labore kommen mit der Auswertung nicht
hinterher», sagte der Leiter der Essener Maria-Kunigunda-Schule, Udo
Moter. Er habe ebenfalls bis zum Dienstagvormittag noch kein Ergebnis
der Tests der 340 Kinder seiner Schule bekommen. In seiner
Grundschule finde aber Unterricht statt.

Kutschaty bekräftigte am Dienstag zudem seine Kritik an der
Zuverlässigkeit der Schnelltests für weiterführende Schulen. «Die v
on
der Landesregierung angeschafften Tests haben offensichtlich nicht
die erhöhte Sensibilität, um Coronaviren auch tatsächlich entdecken
zu können», sagte er. «Das ist brandgefährlich.»

Bereits am Montag hatten SPD und Grüne von der Landesregierung
Aufklärung zur Wirksamkeit der neuen Antigen-Selbsttests an den
weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen gefordert. Das
Schulministerium erklärte, die neuen Selbsttests reagierten ebenso
wie die bisher verwendeten Tests auf alle bekannten Virusvarianten
einschließlich Omikron. Schulministerin Yvonne Gebauer bezeichnete
den Schulstart am Montag als «gut gelungen».