Bayern will Maßnahmenkatalog stärker auf Omikron ausrichten

München (dpa/lby) - Bayern will seine Corona-Schutzmaßnahmen in naher
Zukunft stärker den Notwendigkeiten der hoch ansteckenden
Omikron-Variante anpassen. Das kündigte Staatskanzleichef Florian
Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts in
München an. Beispielsweise solle überlegt werden, ob ein regionaler
Voll-Lockdown bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1000 bei
der neuen Variante noch zeitgemäß sei. «Passt die Delta-Logik auch

auf Omikron? Das ist die Kernfrage, die sich stellt», sagte Herrmann.
Auf die Omikron-Variante gehen derzeit nach Herrmann Angaben mehr als
40 Prozent der Neuinfektionen in Bayern zurück - Tendenz deutlich
steigend. 

Die Staatsregierung habe dazu bereits Überlegungen angestellt, die
nun wissenschaftlich unterlegt werden sollen und in der nächsten
Ministerratssitzung kommende Woche beschlossen werden könnten. Es
gebe bei der Omikron-Variante Hinweise auf eine sehr hohe
Infektiösität, andererseits aber auch auf geringe Symptome bei
Vollgeimpften und eine niedrigere Hospitalisierung. «Man muss diese
beiden Dinge übereinanderlegen, um dann zu entscheiden: Was die die
richtige Antwort bei Omikron? Es kann nicht dieselbe sei wie bei
Delta.» 

Eine mögliche Antwort sei, dass in der Gastronomie von der bisherigen
2-G-Regelung auf 2 G plus zu wechseln - also nur noch Geboosterte
oder damit Gleichgestellte einzulassen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz
über 1000 geht. Ein erhöhter Schwellenwert für einen kompletten
Landkreis-Lockdown sei ebenfalls denkbar - bisher liegt dieser
Schwellenwert bei 1000.

Gedanken müsse man sich auch weiterhin über den Umgang mit dem
Bereich der Jugendarbeit machen und mit Kunst und Kultur. Hier werde
es in den nächsten Tage Gespräche mit den zuständigen Fachministern
geben. Beispielsweise solle die Kapazitäts-Grenze von 25 Prozent in
Kinos und bei anderen Kulturveranstaltungen diskutiert werden.