Sachsen-Anhalt bereitet sich auf Personalausfälle wegen Omikron vor

In Sachsen-Anhalt gibt es noch nicht viele Omikron-Fälle. Wenn eine
neue Corona-Welle das Land treffen sollte, könnte es jedoch zu
Problemen in der kritischen Infrastruktur kommen. Doch das Land ist
gewappnet.

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Noch sind die nachgewiesenen Fälle der
neuen Corona-Variante Omikron in Sachsen-Anhalt überschaubar. Für den
Fall erhöhter Personalausfälle durch eine weitere Infektionswelle
sehen sich aber viele Kommunen, Krankenhäuser und die Polizei in
Sachsen-Anhalt vorbereitet. Vielerorts bestehen schon seit Beginn der
Pandemie entsprechende Notfallpläne, die jetzt noch einmal angepasst
werden, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht.

Die Einsatz- und Arbeitsfähigkeit der Landespolizei bleibe
sichergestellt, hieß es seitens des Innenministeriums in Magdeburg.
Die Schutz- und Hygienemaßnahmen wie Maskenpflicht in Dienstgebäuden
und -fahrzeugen oder tägliche Tests würden regelmäßig überprüft
.
Außerdem sei vorsorglich ein mehrstufiger Maßnahmen-Plan erstellt
worden, um die Einsatz- und Arbeitsfähigkeit auch bei einem
möglicherweise erhöhten Infektionsgeschehen durch die
Omikron-Variante zu erhalten.

Auch die Krankenhäuser sind alarmiert und bereiten sich auf weitere
Ausfälle vor. Schon jetzt gebe es teils große Engpässe, was
Normalbesetzung der Stationen angehe, sagte ein Sprecher der
Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt. Man sei wachsamer und
sensibler. Auch künftig werden demnach wohl planbare Optionen so weit
es geht reduziert und verschoben werden müssen. Es gebe außerdem
Überlegungen, wonach Krankenhäuser in Zukunft unabhängig vom Träger

zusammenarbeiten und etwa die Dienstpläne bestimmter Fachrichtungen
miteinander abgleichen könnten. So könne immer die Versorgung
bestimmter Krankheiten in einer Gegend sichergestellt sein, sagte der
Sprecher.

Die Stadt Weißenfels schätzt bei einem Ausfall von mehr als 50
Prozent der eigenen Beschäftigten die Situation als kritisch ein. In
bestimmten Bereichen - etwa bei der Feuerwehr - drohe aber schon eher
ein Zusammenbruch, teilte eine Sprecherin mit. Es gebe auch dort
einen Pandemieplan, der bisher Wirkung gezeigt habe. In Dessau-Roßlau
gibt es eigenen Angaben zufolge in der Feuerwehr umfangreiche
Sicherheitsmaßnahmen - dazu gehört eine tägliche Testung auch der
vollständig geimpften Einsatzbeamten der Berufsfeuerwehr. In den
Freiwilligen Feuerwehren erfolge eine strikte Trennung zwischen den
Wehren bei gleichzeitiger Begrenzung der Kameraden pro Fahrzeug und
einer Reduzierung der Aus-und Fortbildung auf ein notwendiges Maß, so
ein Sprecher.

Auch die Stadt Halle stellt sich eigenen Angaben zufolge
kontinuierlich auf wechselnde Corona-Lagen ein. Die Stadt stimme sich
regelmäßig intern sowie mit externen Partnern ab - unter anderem der
Polizei, den Ver- und Entsorgungsbereichen der Stadtwerke, den
Krankenhäusern und dem Rettungsdienst, heißt es seitens eines
Sprechers. «Wir sind quasi durch verschiedenste Pandemie- und
Krisenpläne, ein gruppenweit einheitliches Krisenmanagement und viele
freiwillige Maßnahmen gut gerüstet», ergänzt eine Sprecherin der
Stadtwerke Halle. Magdeburg hat ebenfalls Notfallpläne, die laut
einem Sprecher inzwischen aktualisiert wurden.

Damit weitere Maßnahmen gar nicht erst ergriffen werden müssen,
setzen viele vor allem aber auf Prävention: Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sollen etwa soweit möglich aus dem Homeoffice arbeiten.
So etwa in Weißenfels und Stendal. In Wittenberg dürfen in
Vier-Personen-Büros mittlerweile höchstens zwei Personen sitzen -
besser nur eine Person.

In Sachsen-Anhalt betrug die Zahl der Corona-Fälle der neuen
Omikron-Variante laut dem Robert Koch-Institut am Dienstag 143. Davon
wurden den Angaben zufolge bisher 20 Fälle labordiagnostisch
sequenziert und 123 Verdachtsfälle mittels variantenspezifischer
PCR-Tests festgestellt.