Köln will wegen abgelaufener Dosen Nachimpfungen anbieten

Köln (dpa/lnw) - Nachdem in Köln bis zu 2000 Dosen eines abgelaufenen
Corona-Impfstoffes an Bürger verabreicht worden sind, will die Stadt
Betroffenen mögliche Nachimpfungen und schnellere Booster-Impfungen
anbieten. In einer Stellungnahme könne das Paul-Ehrlich-Institut
(PEI) nicht ausschließen, dass bei Impfstoff, der abweichend von den
vorgeschriebenen Lagerbedingungen aufbewahrt wurde, gewisse Einbußen
hinsichtlich der Wirksamkeit auftreten könnten, teilte die Stadt am
Montagabend mit. Das Institut gehe allerdings nicht von einem
Komplettverlust des Wirkstoffs aus.

Zwei Dienstleister hatten nach früheren Angaben der Stadt zwischen
dem 26. Dezember 2021 und dem 5. Januar 2022 bis zu 2000 Menschen mit
einem Vakzin geimpft, das als abgelaufen galt. Eine gesundheitliche
Gefahr gehe davon nicht aus, hatte die Stadt bereits erklärt.

Das PEI hat laut Stadt bei Fällen von Impfungen mit verfallenem
Vakzin nun eine Empfehlung gegeben. Demnach soll bei Erstgeimpften
die geplante Zweitimpfung mit der korrekten Dosis erfolgen, um eine
aufgrund inkorrekter Lagerung reduzierte Dosis auszugleichen. Die mit
dem falsch gelagerten Impfstoff Zweitgeimpften sollten nach drei
Monaten durch eine Drittimpfung geboostert werden.

Bei den mit falsch gelagertem Impfstoff geboosterten Personen sollte
ebenfalls eine weitere Boosterung frühestens vier Wochen und
spätestens drei Monate nach der letzten Drittimpfung erfolgen. Der
Impfarzt sollte eine Abwägung der individuellen
Nutzen-Risikosituation vornehmen.

Die Stadt wolle Betroffene anschreiben und ihnen ein kurzfristiges
Impfangebot in den jeweils empfohlenen Zeitfenstern machen.