Maske und Tests: Schulunterricht startet unter Corona-Bedingungen

Mit Maskenpflicht im Unterricht und regelmäßigen Corona-Tests geht
der Schulunterricht in Hessen nach den Weihnachtsferien in Präsenz
weiter. Laut SPD-Opposition fehlen «wichtige Grundlagen für einen
sicheren Schulbetrieb» - etwa ein Videokonferenzsystem.

Wiesbaden (dpa/lhe) - In Hessen hat nach dem Ende der
Weihnachtsferien am Montag wieder der Schulunterricht begonnen. Ein
Sprecher des Kultusministeriums in Wiesbaden erklärte, der Start sei
«ruhig und ohne besondere Vorkommnisse» verlaufen. Der Krankenstand
unter den Lehrkräften sei bislang nicht auffällig. «Das bestätigt d
ie
Entscheidung für eine Fortführung des Präsenzunterrichts», sagte
Kultusminister Alexander Lorz (CDU) laut einer Mitteilung. Auf einen
etwaigen vermehrten Ausfall von Lehrerinnen und Lehrern sei das Land
«so gut wie möglich» vorbereitet.

Trotz steigender Corona-Infektionszahlen mit der Omikron-Variante
begann der Unterricht am Montag in Hessen in Präsenz. Bis auf
weiteres gilt eine Maskenpflicht im Unterricht und es gibt drei Tests
pro Woche für nicht vollständig geimpfte Schülerinnen und Schüler.

Auch geimpfte Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte können sich
regelmäßig in den Schulen testen.

Landtagsopposition und Gewerkschaften kritisierten den Corona-Kurs
des Kultusministeriums teilweise. Von einer guten Vorbereitung könne
keine Rede sein, «denn wichtige Grundlagen für einen sicheren
Schulbetrieb fehlen weiterhin», teilte der SPD-Bildungsexperte
Christoph Degen mit.

Auch zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie stehe beispielsweise kein
landesweites Videokonferenzsystem zur Verfügung, mit dem bei Bedarf
Distanzunterricht auf einer datenschutzrechtlich sicheren Basis
verlässlich stattfinden könne. Auch beim Thema Luftreinigungsanlagen
fehle es an klaren Vorgaben des Ministeriums, wie und welche
Klassenräume auszustatten sind, kritisierte Degen.

Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Moritz
Promny, erklärte: «Jetzt gilt es, verstärkt Impfaktionen an den
Schulen anzubieten und engmaschig zu testen.» Promny schlug für die
erste Woche nach den Ferien tägliche Corona-Tests für alle
Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrkräfte vor.

Der Landesvorsitzende des Hessischen Philologenverbandes, Reinhard
Schwab, bekräftigte, der Kultusbürokratie müsse bewusst sein, wie
aufwendig die Umsetzung der Corona-Maßnahmen sei. Dies beeinträchtige
die eigentliche Bildungsaufgabe sowie die alltägliche Arbeit in den
Schulen sehr. Aber Schwab erklärte auch: «Der Präsenzunterricht ist
unverzichtbar, damit Kinder und Jugendliche nicht noch mehr
inhaltliche und psychosoziale Defizite anhäufen.» Die Gewerkschaft
Erziehung und Wissenschaft (GEW) wiederholte zum Schulstart ihre
Forderung nach einer besseren Bezahlung von Grundschullehrern in
Hessen.