Neues Informationsangebot gegen Corona-Verschwörungstheorien

Berlin (dpa/bb) - Verschwörungstheorien und Fake News stoßen bei
vielen Kritikern der Corona-Maßnahmen auf fruchtbaren Boden - die
Berliner Landeszentrale für politische Bildung und die Amadeu Antonio
Stiftung setzen dem jetzt ein neues Informationsangebot entgegen. In
einer Publikation werden unter dem Titel «Freiheitsrechte und
Verschwörungserzählungen in Krisenzeiten» 20 Fragen rund um das Thema

beantwortet, wie beide Institutionen am Montag mitteilten.

Dabei geht es um Grundrechte, um gesetzliche Grundlagen für deren
zeitweise Einschränkung oder auch um die Rolle von Regierung und
Parlamenten in der Pandemie. Thematisiert werden überdies
Verschwörungsglaube, Meinungsfreiheit oder der Beitrag, den die
Wissenschaft in der Pandemie leistet.

Die Politik müsse in der Krise schwierige Abwägungen zwischen den
Anforderungen des Gesundheitsschutzes und dem Schutz individueller
Freiheitsrechte treffen, erklärten die Landeszentrale und die
Stiftung zu der auch online erhältlichen, kostenlosen Publikation.
«Die aus diesem Abwägungsprozess resultierenden politischen
Entscheidungen scheinen bei einem Teil der Gesellschaft die Gefühle
von Ohnmacht und Kontrollverlust, aber auch ein generelles Misstrauen
gegenüber den Mechanismen der liberalen Demokratie hervorzurufen oder
zu verstärken.»

Manche Menschen fühlten sich ohnmächtig und überfordert, andere
flüchteten sich in die vermeintliche Einfachheit von
Verschwörungserzählungen, heißt es. Und eine laut auftretende
Minderheit versuche, allgemeinen Unmut über andauernde Zumutungen
dieser Gesundheitskrise im Sinne demokratiefeindlicher Motive zu
instrumentalisieren. Hier wolle man ein zusätzliches
Informationsangebot schaffen.