Baerbock verteidigt Vorstoß für Impfpflicht in Deutschland

Rom (dpa) - Außenministerin Annalena Baerbock hat sich bei ihrem
Besuch in Italien hinter die Einführung einer Impfpflicht gestellt.
«Ich glaube, dass eine Impfpflicht sinnvoll ist», sagte die
Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit ihrem italienischen
Amtskollegen Luigi Di Maio am Montag in Rom. Sie und ihre Partei
hätten das bereits deutlich gemacht. Es gehe darum, das Leben wieder
so zu leben, wie es die Menschen gewohnt waren und darum Menschen zu
schützen. Es sei daher sinnvoll, die Impfpflicht in Deutschland
einzuführen, erklärte die 41-Jährige.

Italien hatte zuletzt die Impfpflicht ausgeweitet. Seit dem 8. Januar
müssen sich Menschen, die älter als 50 Jahre sind, gegen Covid-19
immunisieren lassen. Ab dem 1. Februar droht eine Geldstrafe für
diejenigen, die sich entweder nicht die erste oder eine der
Folgeimpfdosen verabreichen lassen.

Am Nachmittag stand für Baerbock ein Besuch in einem Impfzentrum in
Rom an. Di Maio bedankte sich bei der Deutschen für ihre
Bereitschaft, dort hinzugehen. Die italienische Impfstrategie hat ihm
zufolge große Erfolge gezeigt. Er verwies darauf, dass die Einführung
der Pflicht für die Über-50-Jährigen eine Empfehlung der Wissenschaft

gewesen sei.

Stand Montagmorgen waren dem Gesundheitsministerium zufolge rund 89,4
Prozent der Menschen in Italien, die älter als zwölf Jahre sind,
gegen Covid-19 geimpft. In den vergangenen Wochen stiegen die
Corona-Fallzahlen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohner rapide
an. Die zuletzt offiziell berechnete Sieben-Tage-Inzidenz lag bei
landesweit durchschnittlich 1669 Fällen je 100 000 Einwohner.