Bayer baut Gentherapieforschung mit Kooperation in USA aus

Berlin (dpa) - Bayer will sein noch junges Geschäft rund um Gen- und
Zelltherapien durch eine Zusammenarbeit mit einem US-Spezialisten für
Genveränderung stärken. Mit Hilfe der Genscheren-Technologie von
Mammoth Biosciences sollen zunächst Behandlungen für Erkrankungen der
Leber entwickelt werden, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern am
Montag in Berlin mitteilte. Insgesamt erhofft sich Bayer, mit der
Technologie Therapien schneller entwickeln zu können.

Im Rahmen der Kooperation erhalte Mammoth in einem ersten Schritt 40
Millionen US-Dollar, je nach Zielerreichung könnten künftig mehr als
eine Milliarde Dollar hinzukommen. Entsprechende Meilensteine seien
vereinbart worden, hieß es weiter. Hinzu kämen Zahlungen für die
Forschung sowie eine Umsatzbeteiligung.

Zu den Mitgründern von Mammoth zählt Jennifer Doudna, die 2020
gemeinsam mit der Französin Emmanuelle Charpentier den
Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung einer Genschere zur gezielten
Erbgut-Veränderung erhalten hatte. Mit der betreffenden sogenannten
Crispr/Cas-Technik kann gezielt sogenanntes Genome Editing betrieben
werden, also das Entfernen, Einfügen und Verändern von DNA.

Angesichts der Möglichkeiten setzt Bayer - wie andere Pharmakonzerne
auch - seit einiger Zeit verstärkt auf Gen- und Zelltherapien, mit
denen auch bislang nicht behandelbare Krankheiten angegangen werden
sollen. Dabei stechen die Übernahmen der US-Biotech-Unternehmen
Bluerock Therapeutics 2019 und Asklepios BioPharmaceutical (AskBio)
2020 hervor.