Cichutek: 80 Prozent der Corona-Schnelltests erkennen Omikron

Berlin (dpa) - Der Großteil der in Deutschland angebotenen
Corona-Schnelltests sind nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts
(PEI) auch zum Nachweis der neuen Omikron-Variante geeignet. Der
Präsident des Institut, Klaus Cichutek, verwies am Montag im
ZDF-«Morgenmagazin» darauf, dass das Institut mittlerweile über 250
Test-Produkte auf ein höheres Level an Sensitivität bewertet habe und
mindestens 80 Prozent dieses Niveau auch schaffen. Generell können
Schnelltests eine Infektion nur dann detektieren, wenn zum
Testzeitpunkt eine hohe Viruslast besteht. Dies gilt für Omikron
ebenso wie für andere Varianten.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte eine Positivliste für

Corona-Schnelltests angekündigt, welche die neue Omikron-Variante gut
erkennen. «Ich habe am Nachmittag das Paul-Ehrlich-Institut
veranlasst, eine Positivliste vorzubereiten mit Tests, die für
Omikron besonders geeignet sind beziehungsweise Omikron früh
erkennen», sagte der SPD-Politiker dem ARD-Hauptstadtstudio am
Sonntagabend.

Das Paul-Ehrlich-Institut hatte bereits Ende des Jahres Angaben zu
den in Deutschland angebotenen Corona-Schnelltests veröffentlicht.
Die große Mehrheit dieser Tests schlage auf ein Protein des Virus an,
dass von den Omikron-Mutationen vergleichsweise wenig betroffen sei,
hieß es. Die Prüfergebnisse sind auf den Seiten des PEI im Internet
einsehbar. Cichutek betonte, Testzentren, Apotheken und auch
Discounter orientierten sich an den positiv bewerteten Tests. Eine
erste Einschätzung hatte das PEI sogar bereits Mitte Dezember
abgegeben.

Zurückhaltend äußerte sich Cichutek zum Zeithorizont für Impfstoffe
,
die an die Omikron-Virusvariante angepasst sind. Er gehe davon aus,
dass diese noch im ersten Halbjahr vorliegen, und dann auch in
ausreichender Menge. In der Diskussion sei noch, ob Impfstoffe eine
«einfache Anpassung an Omikron» bieten oder eine «breitere» Wirkung

haben sollten.