Behörde: Corona-Inzidenz in Hamburg wohl höher als angegeben

Hamburg (dpa/lno) - In Hamburg sind am Sonntag nach Angaben der
Gesundheitsbehörde 702 neu nachgewiesene Corona-Infektionen
hinzugekommen. Erstmals versah die Behörde die Angabe aber mit dem
Hinweis, dass von einer höheren Fallzahl ausgegangen werden müsse.
«Der Grund hierfür ist der schnelle Anstieg und das hohe
Fallaufkommen, welches zu einer teilweise späteren Meldung von
Befunden durch die Labore sowie zu einer teilweise verzögerten
Bearbeitung an den übermittelnden Stellen führt.» Deshalb sei auch
von einer höheren Sieben-Tage-Inzidenz auszugehen als angegeben.

Die Zahl neu registrierter Ansteckungen je 100 000 Einwohner binnen
einer Woche sank am Sonntag auf 611,6. Am Samstag lag sie bei 629,1,
vor einer Woche noch bei 406,9. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie
an oder im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen in
der Hansestadt stieg laut Robert Koch-Institut (RKI) um 4 auf 2029.
Insgesamt haben sich seit Februar 2020 in der Hansestadt nun
mindestens 155 008 Menschen infiziert; 126 200 davon gelten nach
RKI-Schätzung als genesen.

Bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegt Hamburg weiter deutlich über dem
Bundesdurchschnitt. Auf Basis einer anderen Berechnungsmethode gab
das RKI am Sonntag für Hamburg eine Sieben-Tage-Inzidenz von 575,2
an, für ganz Deutschland einen Wert von 362,7.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden
Sonntagvormittag (Stand 11.45 Uhr) laut dem Register der Deutschen
Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
(Divi) 80 Covid-19-Patienten behandelt, einer mehr als am Vortag; 45
von ihnen mussten invasiv beatmet werden, 2 mehr als am Samstag. Die
Gesundheitsbehörde hatte die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in den
Kliniken der Hansestadt zuletzt mit Stand Freitag mit 328 angegeben.

Zahlen zur Hospitalisierungsinzidenz werden vom RKI an Wochenenden
nicht gemeldet. Am Freitag lag die Zahl der in Krankenhäusern
aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner und Woche in
Hamburg bei 3,40, bundesweit bei 3,15. Bei Überschreiten der
Grenzwerte 3, 6 und 9 können die Bundesländer jeweils schärfere
Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie verhängen.