Ministeriums-Antrag abgelehnt - Djokovic-Fall geht Montag weiter

Melbourne (dpa) - Ein Antrag der australischen Bundesregierung auf
Verzögerung der Gerichtsverhandlung zur Einreiseverweigerung von
Tennis-Star Novak Djokovic ist abgelehnt worden. Der Fall soll wie
bislang geplant mit Stellungnahmen beider Parteien am Montagvormittag
(Ortszeit) fortgesetzt werden, wie aus öffentlichen
Gerichtsunterlagen hervorgeht. Der Serbe Djokovic kämpft dafür, in
Australien bleiben und seinen Titel bei den Australian Open
verteidigen zu dürfen.

Dem 34-Jährigen war am Mittwochabend (Ortszeit) die Einreise
verweigert worden, weil er aus Sicht der Behörden nicht die nötigen
Dokumente für eine medizinische Ausnahmegenehmigung zur Befreiung von
einer Corona-Impfung hatte vorlegen können. Seitdem hält sich der
Weltranglistenerste in einem Hotel für Ausreisepflichtige auf. Die
Djokovic-Seite soll sich am Montag (10.00 Uhr/0.00 Uhr MEZ) zuerst
vor Gericht äußern, die Vertreter des Innenministeriums geben ihre
Stellungnahme laut Plan um 15.00 Uhr/5.00 Uhr MEZ ab. Die mündlichen
Äußerungen sollen 120 Minuten nicht überschreiten.

Das Innenministerium hatte beantragt, erst am Mittwoch und damit fünf
Tage vor Start des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres an der Reihe
sein zu müssen. Dies lehnte Richter Anthony Kelly jedoch ab.

Aus den Gerichtsdokumenten geht hervor, dass Djokovic am 16. Dezember
2021 zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden sein
soll. Zudem gibt die Seite des 20-maligen-Grand-Slam-Siegers an, dass
er deshalb am 30. Dezember vom medizinischen Chef des australischen
Tennisverbands eine Ausnahmegenehmigung zur Einreise erhalten habe.

Aus den Gerichtsdokumenten geht zudem hervor, dass Djokovic in der
Befragung durch einen Beamten des australischen Grenzschutzes
angegeben habe, «nicht gegen Covid-19 geimpft» zu sein. Djokovic
hatte um seinen Impfstatus seit Monaten ein Geheimnis gemacht.