Corona-infizierte «Gorch Fock»-Crewmitglieder in Hamburg gelandet

Corona an Bord: Infizierte in der Stammbesatzung des deutschen
Segelschulschiffs «Gorch Fock» verzögern die erste Ausbildungsfahrt
nach Jahren in der Werft. Da der Dreimaster derzeit vor Teneriffa
liegt, muss die Luftwaffe beim Heimtransport der Infizierten helfen.

Hamburg (dpa) - Mit Corona infizierte Crewmitglieder des
Marine-Segelschulschiffs «Gorch Fock» sind von den Kanaren aus nach
Deutschland geflogen worden. Gemeinsam mit dem Sanitätsdienst der
Bundeswehr seien die Covid-Patienten in einem Spezialflugzeug A310
MedEvac von Teneriffa nach Hause gebracht worden, sagte ein
Luftwaffensprecher. Demnach landete der Airbus mit 14 Personen an
Bord am Samstagabend in Hamburg-Fuhlsbüttel.

Ein dpa-Fotoreporter beobachtete, wie Personen in Zivilkleidung und
Uniformen aus dem Flugzeug stiegen. Auf dem Rollfeld standen ein
Bundeswehrbus, ein Notarzt- und ein Rettungswagen bereit. Mit dem Bus
ging es dann auf die Autobahn 7 Richtung Norden - mutmaßlich nach
Kiel, dem Heimathafen der «Gorch Fock».

Zum Zustand der Infizierten konnte ein Marinesprecher am Sonntag
keine Angaben machen. Auch ob sie in ihren Einheiten untergebracht
wurden oder zu Hause in Quarantäne sind, sagte er nicht. Am
vergangenen Mittwoch hatte die Marine von acht infizierten
Crew-Mitgliedern ohne oder mit nur leichten Symptomen berichtet.
Knapp 20 Frauen und Männer waren als Kontaktpersonen identifiziert
und in Quarantäne in einem Hotel untergebracht worden.

Die Corona-Fälle in der Stammbesatzung der «Gorch Fock» hatten den
Beginn der ersten Ausbildungsfahrt des Segelschulschiffs nach
jahrelanger Restaurierungspause verzögert. Die Bark liegt derzeit im
Hafen von Santa Cruz auf der Kanaren-Insel Teneriffa. Die Anreise der
Offiziersanwärter für die vorgesehene Ausbildungsfahrt musste
verschoben werden.

Erst Anfang Oktober vergangenen Jahres war der runderneuerte
Dreimaster nach jahrelanger Werft-Zeit nach Kiel zurückgekehrt. Die
Kosten für die Sanierung waren in den vergangenen Jahren von zunächst
geplanten 10 auf 135 Millionen Euro gestiegen. In Kiel werden Schiff
und Crew im März zurückerwartet.