Tausende Impfpflicht-Gegner ziehen durch Düsseldorf

Düsseldorf (dpa/lnw) - Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in
Düsseldorf gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie
demonstriert. Die Teilnehmer fanden sich nach Angaben der Polizei am
Nachmittag zu einer Kundgebung am Johannes-Rau-Platz in der Nähe des
nordrhein-westfälischen Landestages zusammen. Danach setzte sich der
Zug mit den Demonstranten über mehr als fünf Kilometer durch den
erweiterten Innenstadtbereich Düsseldorfs in Bewegung.

Eine Polizeisprecherin sagte am Abend, die Teilnehmenden hätten sich
«im Großen und Ganzen» an die Abstandsregeln und das Maske-Tragen
gehalten. «Wenn wir gesehen haben, dass Personen die Maske abgesetzt
haben, haben wir dies dem Veranstalter mitgeteilt. Dann wurden diese
Personen darauf hingewiesen. Der Versammlungsleiter war sehr
kooperativ.»

Der Zug der Demonstranten erreichte eine Länge von gut 1,5
Kilometern. Die Veranstalter sprachen von rund 4000 Teilnehmern, die
Polizei ging von einer höheren Zahl aus. Auf Spruchbändern und
Plakaten waren Botschaften wie «Stoppt die Corona-Diktatur», «Gegen
Ausgrenzung» oder «!Vorsicht! Abo-Falle Impfung» zu lesen. Es kam
laut Polizei während des Aufzugs zeitweise zu erheblichen
Verkehrsbeeinträchtigungen. Um 18.25 Uhr wurde die Versammlung durch
den Leiter für beendet erklärt.

Die Stadt hatte zunächst aus Gründen des Infektionsschutzes einen
Demonstrationszug durch die Innenstadt verboten und die Kundgebung
auf einen Ort beschränkt. Dieses Verbot hatte das Düsseldorfer
Verwaltungsgericht am Freitagabend allerdings aufgehoben (Az.: 29 L
23/22). Die Stadt sei für ein solches Verbot nicht mehr zuständig,
sondern die Polizei, befand das Gericht.

Auch in Aachen gingen nach Angaben der Polizei rund 1600 Menschen aus
Protest gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße. Dort gab es bis
zum frühen Abend ebenfalls keine besonderen Vorkommnisse.

In Minden (Ostwestfalen) zogen rund 2500 Menschen durch die
Innenstadt und demonstrierten gegen die «Querdenker». «Es war alles
friedlich. Etwa 2500 Personen haben teilgenommen», sagte ein
Polizeisprecher am Samstag. Die Menschen brachten ihren Unmut über
Corona-Leugner, Impf-Skeptiker und Rechtsradikale zum Ausdruck.