Zahl der Intensivpatienten sinkt unter Grenzwert für Alarmstufe II

Stuttgart (dpa/lsw) - In Baden-Württemberg ist die Zahl der
Covid-19-Intensivpatienten unter die Marke von 450 gesunken. Am
Freitag (Stand 16.00 Uhr) habe die Zahl der belegten Betten bei 441
gelegen, teilte das Landesgesundheitsamt (LGA) in Stuttgart mit.
Damit lag sie erstmals seit Langem wieder unter dem Grenzwert, der
für die derzeit geltende Alarmstufe II mit verschärften
Schutzmaßnahmen ausschlaggebend ist.

Auch die Hospitalisierungsinzidenz lag demnach am Freitag mit 2,7
deutlich unter dem für die Alarmstufe II relevanten Wert von 6,0.
Sollten beide Zahlen an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter den
Grenzwerten bleiben, wären Lockerungen der Maßnahmen möglich. Zum
Beispiel dürften dann Diskotheken und Clubs wieder öffnen, in
mehreren Einrichtungen würde die 2G-plus-Regel fallen.

Ob dies wirklich so kommt, war am Freitag zunächst offen. «Auch wir
beobachten diesen Trend», sagte ein Sprecher des Sozialministeriums.
Die Landesregierung berate derzeit über das weitere Vorgehen und
eventuelle Anpassungen. «Generell müssen wir weiter sehr vorsichtig
bleiben, da noch nicht vollumfänglich klar ist, wie die
Omikron-Variante das Infektionsgeschehen in Deutschland und
Baden-Württemberg verschärfen wird», sagte der Ministeriumssprecher.


Das Staatsministerium wurde am Freitagabend konkreter und kündigte
an, dass die in der Alarmstufe II geltenden Regeln am Dienstag im
Kabinett «bis auf Weiteres» verlängert werden sollten: «Der Kurs de
r
Umsicht wird mit der durch die Omikron-Variante absehbar zunehmende
Gefährdungslage im Land fortgesetzt.»

Bislang wurden 9799 (plus 1950) Fälle der Omikron-Variante aus
Baden-Württemberg an das Landesgesundheitsamt übermittelt. Dabei
handelt es sich sowohl um Verdachtsfälle als auch um Infektionen, die
per Vollgenom-Analyse bestätigt wurden. Zum Anteil der Verdachtsfälle
macht die Behörde keine Angaben. Am Dienstag hatte das
Sozialministerium mitgeteilt, dass Omikron zur dominierenden Variante
des Coronavirus im Südwesten geworden ist: Bei mehr als 50 Prozent
aller Sars-CoV-2-Diagnosen werde in Laboren Omikron nachgewiesen.

Auch die Sieben-Tage-Inzidenz stieg demnach am Freitag im Südwesten
auf 269,4 - ein Plus von 13,1 im Vergleich zum Vortag. Seit Beginn
der Pandemie wurden dem Amt 1 053 129 Corona-Fälle gemeldet, 5675
mehr als am Mittwoch. 13 203 Erkrankte starben an oder im
Zusammenhang mit Sars-CoV-2. Das waren 21 mehr als am Vortag.