Dehoga Hessen kritisiert Verschärfung von Corona-Regeln

Wiesbaden (dpa/lhe) - Der Hotel- und Gastronomieverband Dehoga Hessen
hat die verschärften Corona-Regeln kritisiert und rechtliche Schritte
angekündigt. Verbandspräsident Gerald Kink äußerte am Freitag in
einer Mitteilung «erhebliche Zweifel an der rechtlichen
Verhältnismäßigkeit» der zuvor beschlossenen neuen Regeln. Nach dem

Bund-Länder-Beschluss vom Freitag müssen Geimpfte und Genesene einen
tagesaktuellen negativen Corona-Test oder eine Auffrischungsimpfung
vorweisen, um Zutritt zu Restaurants, Cafes und Kneipen zu bekommen
(2G-plus).

Damit werde die ohnehin existenziell geschwächte Branche aufs
Schwerste beschädigt, erklärte der Verband. Das Gastgewerbe werde an
die Wand gedrückt. Die Ausnahme für Menschen mit einer
Auffrischungsimpfung sei kaum umsetzbar. «Hier wird rücksichtslos auf
dem Rücken unserer Betriebe die Impfkampagne für die
Auffrischungsimpfungen betrieben», erklärte Kink.

Im vergangenen Jahr sei der Umsatz im hessischen Gastgewerbe um 43
Prozent eingebrochen, im Dezember habe er sich gegenüber dem
Vorkrisenmonat 2019 sogar halbiert. Überbrückungshilfen würden
reduziert, Energiepreise stiegen und eine wirkliche Perspektive sei
nicht erkennbar. 2021 habe das Gastgewerbe in Hessen 12 000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren und es sei zu befürchten,
dass weitere kündigten.

«Die politischen Entscheidungsträger sind sich offenbar überhaupt
nicht im Klaren darüber, welche weitreichenden Effekte die ständig
neuen und noch schärferen Regeln haben. Die Branche verliert das
Vertrauen in politisches Handeln und strauchelt in eine Katastrophe
ohne klare Perspektive», erklärte Kink.