Bund und Länder beschließen 2G plus für Restaurants und Kneipen

Die Omikron-Welle rollt auch auf Deutschland zu. Bund und Länder
wollen sich dagegen wappnen. Sie beschließen vor allem neue Regeln
für die Gastronomie sowie für Quarantäne und Isolation.

Berlin (dpa) - Im Kampf gegen die sich auch in Deutschland rasant
ausbreitende Omikron-Variante des Coronavirus werden die
Zugangsregeln für Restaurants, Cafes und Kneipen verschärft.
Bundesregierung und Länderregierungschefs einigten sich am Freitag
darauf, dass künftig bundesweit und unabhängig von den
Infektionszahlen eine 2G-plus-Regel gelten soll. Geimpfte und
Genesene müssen dann einen tagesaktuellen negativen Corona-Test oder
eine Auffrischungsimpfung vorweisen.

Sachsen-Anhalt will dabei allerdings nicht mitmachen. In seinem Land
gebe es anders als in anderen Bundesländern fast nur die
Delta-Variante des Coronavirus, deshalb seien neue Maßnahmen zunächst
nicht nötig, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in
Magdeburg. Bayern will erst prüfen, ob die 2G-plus-Regel im Freistaat
tatsächlich nötig ist. «Wir sind da sehr, sehr zurückhaltend und
skeptisch», sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in München.

Eine abschließende Entscheidung solle am nächsten Dienstag fallen.

Man müsse sich darauf vorbereiten, dass durch die Omikron-Variante
die Infektionszahlen steigen werden, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz
(SPD) nach den Beratungen. «Klar ist, Omikron wird uns noch lange
beschäftigen. Und deswegen können wir auch keine Entwarnung für unser

Gesundheitssystem aussprechen.»

Bund und Länder hatten sich zum ersten Mal in diesem Jahr
zusammengeschaltet, um über das weitere Vorgehen in der Pandemie zu
beraten. Entschieden wurde auch, die Quarantäne für Kontaktpersonen
und die Isolierung Infizierter zu verkürzen und zu vereinfachen.
Kontaktpersonen werden danach von der Quarantäne ausgenommen, wenn
sie eine Auffrischungsimpfung haben, frisch doppelt geimpft sind,
geimpft und genesen oder frisch genesen sind. Als «frisch» gilt ein
Zeitraum von bis zu drei Monaten. Für alle Übrigen sollen Isolation
oder Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen enden, wenn sie sich
nicht vorher «freitesten» lassen. Das geht nach sieben Tagen.

Scholz appellierte eindringlich an alle, die noch nicht geimpft sind,
dies jetzt nachzuholen. «Wir brauchen weiteren Impffortschritt»,
sagte er. Die Impfquote sei nach wie vor zu niedrig. Wer bereits
zweifach geimpft sei, solle sich boostern lassen.

Bund und Länder bekräftigten die geltenden Kontaktbeschränkungen,
verschärften diese aber nicht. So bleibt es dabei, dass private
Zusammenkünfte von Geimpften und Genesenen mit maximal 10 Personen
erlaubt sind. Für nicht geimpfte und nicht genesene Menschen gilt
weiter, dass sich lediglich die Angehörigen des eigenen Haushalts
sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushaltes treffen
dürfen. Kinder bis zur Vollendung des 14 Jahres sind jeweils
ausgenommen.

Sachsen-Anhalt bleibt zunächst bei seinen derzeit geltenden
Corona-Maßnahmen und wird in der Gastronomie nicht zusätzlich auf
Tests für Genesene und Geimpfte setzen. In Sachsen-Anhalt gebe es
anders als in anderen Bundesländern fast nur die Delta-Variante des
Coronavirus, deshalb seien neue Maßnahmen zunächst nicht nötig, sagte

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Magdeburg. «Es ist unsere
Aufgabe, differenzierte Lösungen zu finden.» Jeder finde seine eigene
Taktung.