Haseloff: Kein 2G plus in der Gastronomie in Sachsen-Anhalt

Während anderswo die Omikron-Variante rasant auf dem Vormarsch ist,
wird sie in Sachsen-Anhalt bislang noch selten nachgewiesen. Das hat
dort Folgen für die Corona-Maßnahmen - und ganz konkret nach dem
Spitzentreffen zwischen Bund und Ländern.

Magdeburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt bleibt zunächst bei seinen
derzeit geltenden Corona-Maßnahmen und wird in der Gastronomie nicht
zusätzlich auf Tests für Genesene und Geimpfte (2G plus) setzen. In
Sachsen-Anhalt gebe es anders als in anderen Bundesländern fast nur
die Delta-Variante des Coronavirus, deshalb seien neue Maßnahmen
zunächst nicht nötig, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU)
am Freitag in Magdeburg nach der Bund-Länder-Konferenz. «Es ist
unsere Aufgabe, differenzierte Lösungen zu finden.» Sachsen-Anhalt
unternehme keinen Alleingang. Jeder finde seine eigene Taktung, die
zur jeweiligen Lage passe, betonte Haseloff.

In Sachsen-Anhalt müssten Gäste in der Gastronomie geimpft oder
genesen sein, es bleibe bei der 2G-Regelung, sagte Haseloff. Die
derzeit geltende Landesverordnung solle wie geplant bis zum
18. Januar in Kraft bleiben. Der Regierungschef und
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) sagten, Sachsen-Anhalt
bleibe dabei, dass Geboosterte bei 2G plus einen negativen Test
vorweisen müssen. In anderen Ländern sind Geimpfte und Genesene nach
einer Auffrischungsimpfung von der Testpflicht befreit.

Im Kampf gegen die sich in Deutschland rasant ausbreitende
Omikron-Variante des Coronavirus sollen die Zugangsregeln für
Restaurants, Cafés und Kneipen verschärft werden. Bundesregierung und
Länderregierungschefs einigten sich darauf, dass künftig bundesweit
und unabhängig von den Infektionszahlen eine 2G-plus-Regel gelten
soll. Geimpfte und Genesene müssen dann einen tagesaktuellen
negativen Corona-Test oder eine Auffrischungsimpfung vorweisen. Nicht
alle Länder wollen dabei allerdings mitmachen. Haseloff wies darauf
hin, dass kein genaues Datum ausgemacht worden sei.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden binnen eines Tages 722
Neuinfektionen in Sachsen-Anhalt registriert. Es meldeten aber nicht
alle Landkreise, wie es am Freitag hieß. Die Zahl der nachgewiesenen
Fälle der neuen Omikron-Variante wies das RKI mit sieben aus. Zudem
gab es 42 Verdachtsfälle, die durch variantenspezifische PCR-Tests
aufgefallen waren. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug im Land am Freitag
255,9, bundesweit 303,4. An Feiertagen - wie zuletzt auch Weihnachten
und Silvester - rechnen die Behörden mit Meldeverzug.