Laborverband warnt vor Überlastung bei Testungen wegen Omikron

Berlin (dpa) - Angesichts der sich rasant ausbreitenden
Omikron-Variante des Coronavirus hat der Laborverband ALM vor einer
Überlastung bei PCR-Tests und deshalb ausbleibender Labordiagnostik
gewarnt. «Im Verlaufe der kommenden Wochen wird sich zeigen, wie sich
die Belastung in den Laboren entwickelt und ob und in welcher Weise
dann auch weitere Priorisierungen in den Testungen vorzunehmen sind»,
sagte der Vorsitzende des Verbands Akkreditierte Labore in der
Medizin, Michael Müller, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland
(Freitag). Die Labore gehörten zur sogenannten kritischen
Infrastruktur und seien besonders schützenswert.

Müller führte an, dass die Labore neben der Corona-Diagnostik
vielfältige andere Aufgaben erfüllten. Mitarbeitende seien wie alle
Menschen vom Risiko einer Corona-Infektion, aktuell mit Omikron,
betroffen. Auch in den Laboren gebe es Infektionen.

Vor dem Hintergrund der Sorge, durch Omikron könnten sich schnell
viele Menschen infizieren oder als Kontaktperson in Quarantäne
müssen, wird über kürzere Quarantänefristen debattiert.

Der Ärzteverband Marburger Bund warnte vor möglichen Engpässen bei
PCR-Tests. «Die Omikron-Variante wird auch zu mehr Infektionen bei
Beschäftigten in den Laboren führen», sagte die Vorsitzende Susanne
Johna dem RND. «Es ist also damit zu rechnen, dass die
PCR-Testkapazitäten in Deutschland bald nur noch eingeschränkt zur
Verfügung stehen.»