Streeck: «Das wird ein schleichender Übergang sein»

Berlin (dpa) - Der Bonner Wissenschaftler Hendrik Streeck
prognostiziert einen schrittweisen Ausweg aus der pandemischen
Corona-Situation. «Das wird ein schleichender Übergang sein», sagte
Streeck am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung «Markus Lanz». Es werde
nicht den einen Tag der Befreiung von dem Virus geben. Streeck sagte
für das Frühjahr einen Abfall der Infektionszahlen voraus. «Dann
beginnt die harte Arbeit», betonte der Virologe.

Das Gesundheitssystem müsse krisenfester gemacht und die Impfkampagne
fortgeführt werden. Dann gebe es möglicherweise einen angepassten
Impfstoff. Streeck bezeichnete die Debatte über eine allgemeine
Impfpflicht als «ein bisschen fehl am Platze». Er begründete dies
unter anderem damit, dass jetzige Impfstoffe bei der Omikron-Variante
nur kurz Schutz vor einer Infektion bieten.

Omikron sei Studien zufolge übertragbarer, es gebe aber nicht mehr so
viele schwere Verläufe, sagte Streeck. Die Variante dringe auch nicht
mehr so gut in die Lunge ein, sondern befalle vor allem die oberen
Atemwege. Man werde aber mit einer «enormen Welle» von Infektionen
rechnen müssen, auch bei zweifach Geimpften. Streeck warb daher für
Auffrischungsimpfungen.