Lauterbach: mehr Kontaktbeschränkungen für Gastronomie nötig

Berlin (dpa) - Angesichts der Omikron-Variante des Coronavirus hält
Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mehr Kontaktbeschränkungen
in der Gastronomie für nötig. In der Sendung «RTL Direkt» sagte er
am
Donnerstagabend, es sei für die Innenräume der Gastronomie angedacht,
«dass man dort nur eintreten kann, wenn man zweimal geimpft und
getestet ist. Nur noch Geboosterte können so rein.» Das sehe eine
Beschlussvorlage für die Gespräche von Bundeskanzler Olaf Scholz
(SPD) an diesem Freitag mit den Ministerpräsidenten der Länder vor.

Lauterbach erklärte: «Die Gastronomie ist ein Problembereich. Da
sitzt man ohne Maske oft für Stunden. Und wenn sich die Menschen dort
dann gegenseitig infizieren, wie wir es bei Omikron sehr viel sehen,
dann brauchen wir einen besseren Schutz, daher 2G plus, also geimpft
und zusätzlich eben getestet.» Lauterbach schloss für die Zukunft
auch noch weitergehende Kontaktbeschränkungen nicht aus.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband lehnte Überlegungen zu
einer Einführung von 2G plus in der Gastronomie ab. «Ich warne vor
panischem Aktionismus, 2G plus stürzt Betriebe in Existenznot ohne
Mehrwert für das Infektionsgeschehen», teilte die Präsidentin des
Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Angela Inselkammer, am
Donnerstagabend mit. «Der geplante Beschluss käme im ohnehin extrem
umsatzschwachen Januar einem Quasi-Lockdown gleich, für viele
Betriebe würde sich eine weitere Öffnung nicht mehr rechnen.»

Lauterbach bekräftigte, dass er eine Impfpflicht gegen Corona
befürworte. In Zukunft könne es Virus-Varianten geben, die nicht nur
hochansteckend seien, sondern auch noch sehr gefährlich. «Dann kämen

wir in eine ganz bedrohliche Situation», sagte er. «Der beste Schutz
ist daher eine sehr hohe Impfquote. Und wenn die nicht erreicht
werden kann, muss es eine Impfpflicht sein. Ich glaube, die
Impfpflicht ist hier der Weg, der für Deutschland notwendig ist.»