Schleswig-Holstein will Corona-Regeln erneut verschärfen

Kiel (dpa/lno) - Vor dem Hintergrund gestiegener Infektionszahlen
will die Landesregierung die Corona-Regeln in Schleswig-Holstein
erneut verschärfen. Geplant ist ab der kommenden Woche eine
Beschränkung der Teilnehmerzahl etwa im Theater, im Kino oder bei
Konzerten auf 500 Personen. Das gilt für Sitzveranstaltungen, wie die
Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Die Maskenpflicht im Land wird
ausgeweitet: Sie gilt künftig auch für Beschäftigte im Einzelhandel
unabhängig von physischen Barrieren wie Trennwänden an den Kassen.
Beim organisierten Sport und im Fitnessstudio gilt für alle ab 18
Jahren künftig 2G plus, also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene

mit aktuellem Test - Ausnahme sind Menschen mit Auffrischungsimpfung
(Booster).

«Wir sehen im Moment einen Anstieg der Infektionen - auch nach
Diskothekenbesuchen sind Fälle aufgetreten», sagte Ministerpräsident

Daniel Günther (CDU). Die Höhe der Neuinfektionen habe mittlerweile
aber eine andere Bedeutung. Die hohe Impfquote reduziere die Zahl
schwerer Verläufe.

Wenn der Landtag in seiner Sondersitzung am Montag wie geplant eine
epidemische Lage für den Norden feststellt, sollen alle Diskotheken
und ähnliche Einrichtungen geschlossen werden. Außerdem will die
Regierung eine Sperrstunde von 23 bis 5 Uhr einführen.

Die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen
sieben Tagen war am Mittwoch auf 405,4 gestiegen. Die
Infektionszahlen sind zuletzt auch deshalb in die Höhe geschossen,
weil sich in mehreren Orten Teilnehmer großer Weihnachtspartys in
Clubs angesteckt hatten. Tausende Menschen befinden sich in
Quarantäne, weil dort auch zahlreiche Gäste mit der Omikron-Variante
infiziert waren.