Schleswig-Holstein verkürzt Corona-Quarantänezeiten

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holstein setzt Vorschläge der
Gesundheitsminister zur Verkürzung von Corona-Quarantänezeiten schon
vor einer bundeseinheitlichen Regelung um. Wie das Gesundheitsressort
am Donnerstag in Kiel mitteilte, gelten für enge Kontaktpersonen von
Infizierten jetzt einheitlich zehn Tage - unabhängig von der
Virusvariante. Bisher waren es bei Kontakten zu Infizierten mit
Varianten wie Omikron 14 Tage.

Geimpfte Beschäftigte mit Grundimmunisierung aus Bereichen der
kritischen Infrastruktur können nach einem negativen PCR-Test schon
nach fünf Tagen wieder arbeiten gehen. In diese Kategorie fallen
medizinisches Personal, Pflege- und Kitakräfte, Beschäftigte an
Bildungseinrichtungen, bei Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst,
Telekommunikation sowie Energie- und Wasserversorgung. Voraussetzung
ist eine entsprechende Bescheinigung des Arbeitgebers.

Hintergrund der Änderungen seien die Dominanz der Omikron-Variante in
Schleswig-Holstein und die sehr dynamische Infektionslage mit hohen
und steigenden Neuinfektionen, gab das Ministerium zur Begründung an.
Es gehe darum, die Handlungsfähigkeit der Gesundheitsämter
sicherzustellen und die Ressourcen auf den Schutz vulnerabler Gruppen
zu fokussieren. Deshalb werde das Quarantäne-Management im Sinne
einer Gleichbehandlung von Kontaktpersonen vereinfacht - unabhängig
vom Nachweis einer bestimmten Variante. Für Kontaktpersonen endet die
Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen automatisch.

Für weitere Schritte zur Änderung der Maßnahmen wie eine weitere
Verkürzung der Quarantänezeit und der Isolierungszeit für Infizierte

oder eine Absonderung Geimpfter zur Risikominimierung und
Verlangsamung der Virusausbreitung müssten noch bundespolitische
Entscheidungen abgewartet werden, hieß es weiter.