Landesregierung weitet Testpflicht an Schulen aus

Alle Schüler und Lehrer müssen am ersten Schultag nach den Ferien
einen Corona-Test machen. Das gilt auch für Geimpfte. Die Regierung
reagiert damit auf die Omikron-Ausbreitung. Die GEW findet den Ansatz
zwar richtig, hat bei der Umsetzung aber andere Vorstellungen.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Landesregierung weitet die Testpflicht an
den Schulen angesichts der sich ausbreitenden Omikron-Variante des
Coronavirus aus. Künftig nehmen nach Angaben des Schulministeriums
auch Geimpfte und Genesene verpflichtend an den regelmäßigen Tests in
den Schulen teil. Die erweiterte Testpflicht gelte für Schülerinnen
und Schüler, Lehrkräfte sowie für das gesamte darüber hinaus in den

Schulen tätige Personal, teilte das Ministerium am Donnerstag mit.
Neben den Schülerinnen und Schülern wird demnach auch das gesamte
Personal am ersten Schultag nach den Ferien vollständig getestet.

Für die rund 2,5 Millionen Schüler in NRW beginnt der Unterricht nach

dem Ende der Weihnachtsferien am Montag wieder in den Schulräumen.
«Um einen sicheren Schulstart zu ermöglichen, kommen am ersten
Schultag nach den Ferien bei allen Schülerinnen und Schülern an den
weiterführenden Schulen Antigen-Selbsttests zur Anwendung», heißt es

in einer Mitteilung. An den Grund- und Förderschulen sowie an den
weiteren Schulen mit Primarstufe würden ebenfalls am kommenden Montag
alle Schülerinnen und Schüler mit den PCR-Lolli-Tests getestet.

Alle Lehrerinnen und Lehrer sowie andere in Schulen beschäftigten
Menschen an den Grund- und Förderschulen sowie an den weiterführenden
Schulen, die immunisiert sind, führten ab Montag dreimal pro Woche
einen Antigen-Selbsttest in eigener Verantwortung durch oder hätten
den Nachweis über einen negativen Bürgertest vorzulegen, heißt es in

einer Schulmail. Unberührt davon bleibe die im Infektionsschutzgesetz
begründete Verpflichtung der nicht immunisierten und in Präsenz
tätigen Lehrerinnen, Lehrer und Beschäftigten, an ihren Präsenztagen

in der Schule einen Antigen-Selbsttest unter Aufsicht in der Schule
vorzunehmen oder den Nachweis über einen Bürgertest vorzulegen.

«Mit den verpflichtenden Tests für Geimpfte und Genesene sorgen wir
an unseren Schulen nach den Weihnachtsferien für zusätzliche
Sicherheit», erklärte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Zum
Schulstart verfügten alle Schulen über eine ausreichende Anzahl
sensitiver Tests und qualitativ hochwertiger Testmaterialien. Die
engmaschigen Testungen seien eine wichtige Voraussetzung dafür, dass
die Kinder und Jugendlichen auch während der Pandemie ihr Recht auf
Bildung in den Schulen wahrnehmen könnten. Indem Infektionen erkannt
werden, leisteten die Testungen auch einen wichtigen Beitrag, das
Infektionsgeschehen in der Gesellschaft insgesamt zu kontrollieren.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW erklärte,
grundsätzlich sei jeder Schritt hin zu mehr Sicherheit zu begrüßen.
Da sich Immunisierte auch mit der Omikron-Variante infizieren
könnten, sei eine Ausweitung der Testungen auf immunisierte
Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler im Ansatz richtig, sagte
GEW-Landesvorsitzende Ayla Çelik. Wichtiger wäre es gewesen, nicht
alle Schülerinnen und Schüler am Montag nach den Ferien zum Testen in
voller Klassenstärke in die Klasse kommen zu lassen, sondern die
ersten Tage die Gruppen zu teilen oder Tests voranzustellen. «Damit
könnten beim Testen Abstände eher eingehalten werden», erklärte sie
.

Laut Schulministerium bleibt es bei dem Testrhythmus für die Schüler:
An den weiterführenden Schulen stehen demnach dreimal wöchentlich
Antigen-Selbsttests an. Die Antigen-Selbsttests zweier Hersteller,
die ab Montag durch einen neuen Lieferanten an die Schulen geliefert
würden, reagierten ebenso wie die bisher verwendeten Tests auf alle
bekannten Virusvarianten - einschließlich der Omikron-Variante.

Auch an den Grund- und Förderschulen sowie den Schulen mit
Primarstufe bleibe es bei der Testung zweimal wöchentlich mit
PCR-Lolli-Tests, die wegen hoher Sensitivität deutlich früher in der
Lage seien, Infektionen festzustellen. Dabei werde das Verfahren wie
angekündigt jetzt optimiert. Die Kinder würden am Montag erstmals je
zwei statt einer Speichelprobe für die PCR-Tests abgeben. Falls bei
der gebündelten Analyse der Proben ganzer Lerngruppen ein positives
Ergebnis festgestellt werde, könnten schnell Einzelproben untersucht
werden. Bisher standen dann erneute Tests zu Hause am Folgetag an.