Kommunalverband fordert Vorbereitungen für nächste Booster-Impfung

Berlin (dpa) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert von Bund
und Ländern wegen der Omikron-Welle Vorbereitungen für eine weitere
Boosterimpfung gegen das Coronavirus. «Bund und Länder müssen jetzt
bereits Vorkehrungen und Vorbereitungen für den Zeitpunkt treffen,
wenn ein angepasster Impfstoff für die zweite Booster-Impfung
bereitsteht», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Entschieden werden
müsse auch, ob eine Priorisierung der nächsten Impfungen für
besonders gefährdete Personen, ältere Menschen und Personal in der
kritischen Infrastruktur stattfinden solle.

Bund und Länder beraten am Freitag erneut über die Corona-Lage.
Landsberg erwartet dort klare Vorgaben. «Dazu gehören eine weitere
Konkretisierung und auch eine Verschärfung der
Kontaktbeschränkungen», sagte er. Die Reduzierung der Kontakte sei
die einzige Möglichkeit, um das Infektionsgeschehen zu begrenzen.
Auch müsse es klare Rahmenbedingungen für kürzere Quarantäne-Zeiten

für Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur geben, insbesondere für
geboosterte Personen ohne Symptome, die lediglich Kontaktpersonen
gewesen seien.

Der CDU-Gesundheitsexperte Tino Sorge befürchtet politische
Beschlüsse auf unsicherer Datenbasis. «Die Datengrundlage ist voller
Unsicherheiten, also sind es die Entscheidungen von Bund und Ländern
umso mehr», sagte Sorge dem RND. Die Daten seien aber zentrale
Entscheidungsgrundlage für alle Fragen der Pandemiebekämpfung.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) wies die
Befürchtung zurück. Das Wissen um Omikron sei in
Staaten, in denen sich die Variante inzwischen durchgesetzt habe,
größer als in Deutschland, sagte er dem RND. «Daraus können und
müssen wir für uns Schlüsse ziehen», betonte der CSU-Politiker.