Stamp ist für kürzere Quarantäne bei Omikron-Kontaktpersonen

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Quarantäneregeln nach Corona-Infektion
en
mit der Omikron-Variante sollten aus Sicht von Nordrhein-Westfalens
Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) gelockert werden. «Wir
sollten die Quarantäne für Kontaktpersonen von Omikron-Infizierten
verkürzen und ihnen die Möglichkeit geben, sich frei zu testen»,
sagte der Liberale dem «Spiegel». So eine Regelung sollte noch in
dieser Woche entschieden werden. Er verwies auf Erkenntnisse
aus Großbritannien, denen zufolge sich die Symptome bei der
Omikron-Virusvariante früher zeigten und die Ansteckungsphase kürzer
sei. Wie lang genau die Quarantäne für die Kontaktpersonen sein
sollte, sagte er nicht.

Mit Blick auf eine mögliche allgemeine Impfpflicht sprach sich Stamp
zwar für ein moderates und verhältnismäßiges Bußgeld für
Impfverweigerer aus. «Drakonische Strafen» sollten hingegen nicht
eingeführt werden, stattdessen müsse man an das Rechtsempfinden der
Bürgerinnen und Bürger appellieren. «Die überwiegende Mehrheit ist

meinem Eindruck nach rechtstreu», sagte Stamp. «Viele, die noch vor
einer Impfung zurückschrecken, können wir so erreichen.»

Hierbei helfen könnte ein verpflichtendes Beratungsgespräch, um an
bisher nur schwer erreichbare Gruppen heranzukommen, sagte Stamp. Als
Beispiele für solche Gruppen nannte er «manche Freikirchen» und die
deutsch-russische Community, die zum Teil im Netz und durch russische
Fernsehsender gezielt falsch informiert werde. «Ein verpflichtendes
Beratungsgespräch wäre daher eine neue Möglichkeit, um diese Menschen

für das Impfen zu gewinnen.» Stamp ist im schwarz-gelben
Landeskabinett Nordrhein-Westfalens Minister für
Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration.