) Ministerin Nonnemacher rechnet mit kürzeren Quarantänezeiten

Potsdam (dpa/bb) - Die brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula
Nonnemacher (Grüne) rechnet angesichts steigender Zahlen bei den
Corona-Neuinfektionen mit kürzeren Quarantänezeiten. Die
Gesundheitsminister wollten sich bei ihrer Sondersitzung noch vor der
Ministerpräsidentenkonferenz zur Frage der Verkürzung der Quarantäne

bei Omikron verabreden, sagte Nonnemacher am Mittwoch im
Gesundheitsausschuss des Landtags. «Das ist, denke ich, ein sehr
dringliches Thema, weil es nur bundesweit einheitlich geschehen
kann.»

Im RBB-Inforadio sagte die Ministerin, sie erwarte eine Verkürzung
der Quarantänezeiten. Es brauche zudem «spezielle Regelungen» für
Beschäftigte in der sogenannten kritischen Infrastruktur. Bereits
Ende Dezember hatte die Nonnemacher eine Verkürzung der Quarantäne
für medizinisches Personal ohne Symptome ins Gespräch gebracht.

«Wir müssen auch darüber reden, inwieweit eine Ausweitung von der
FFP2-Maskenpflicht ein Instrument sein könnte», sagte sie am Mittwoch
im Landtag. «Da sprechen ja alle Daten dafür, dass das eine gute
Schutzwirkung bei geringer Eingrifftiefe in die Grundrechte mit sich
bringt.»

Bereits seit mehreren Tagen wird bei Bund und Ländern mit Blick auf
die kritische Infrastruktur über kürzere Quarantänezeiten für dort

Beschäftigte diskutiert. Die Maßnahme wäre eine Möglichkeit, dass
Genesene schneller wieder ihre Arbeit aufnehmen können, wenn der hohe
Krankenstand aufgrund der ansteckenderen Omikron-Variante die
Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur gefährdet. Dazu
gehören etwa Polizei, Krankenhäuser und Rettungsdienste oder wichtige
Behörden und Versorgungsunternehmen.

Nonnemacher betonte, dass die aktuellen Zahlen des Robert
Koch-Instituts vom Mittwoch bereits eine deutlich steigende Tendenz
bei den Neuinfektionen erkennen lassen. Während der Weihnachtstage
und rund um den Jahreswechsel wurde deutlich weniger getestet und
gemeldet. Die Grünen-Politikerin rechne daher erst für den Lauf
dieser Woche damit, dass die Daten ein realistisches Bild der
Infektionslage wiedergeben. «Ich denke, dass sich das jetzt in den
nächsten Tagen eingespielt hat.»