Belastung der Krankenhäuser im Norden wächst

Kiel (dpa/lno) - Infolge der stark steigenden Corona-Zahlen nimmt die
Belastung der Krankenhäuser in Schleswig-Holstein spürbar zu. Zum
einen wächst, wenn auch moderat, die Zahl der Corona-Patienten, zum
anderen fällt Personal aufgrund von Infektionen und Quarantäne aus.
«Die Situation ist noch relativ stabil», sagte der Geschäftsführer

der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein, Patrick Reimund, am
Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die
Patientenzahlen. «Der Trend geht aber nach oben.»

Die Kliniken rechneten auch damit, dass Mitarbeiter zunehmend
infiziert oder von Quarantänevorgaben betroffen sein werden. Im
Moment kommt dies laut Reimund jedoch erst punktuell zum Tragen.

Stärker betroffen ist das Westküstenklinikum mit seinen Standorten
Heide und Brunsbüttel. Dort sind nach einer Mitteilung vom Mittwoch
aktuell 160 der rund 3000 Mitarbeitenden wegen Kontakten zu
Infizierten in Quarantäne. Hinzu kommen 40 selbst Infizierte; sie
hatten sich außerhalb der Kliniken angesteckt. Dithmarschen hat mit
656,7 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen
derzeit die höchste Inzidenz aller Landkreise in Deutschland.

Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) sind nach dessen
Angaben derzeit rund 60 von mehr als 15 000 Mitarbeitern in
Quarantäne. Die Situation am UKSH sei stabil, sagte Sprecher Oliver
Grieve. Das Klinikum sei auch gut vorbereitet auf eine mögliche
Verschärfung der Lage. Derzeit würden in Kiel und Lübeck 32
Covid-19-Patienten stationär behandelt.