Geflügelpest breitet sich im Nordosten Brandenburgs aus

Potsdam (dpa/bb) - Wenige Tage nach dem Ausbruch der Geflügelpest in
einem Betrieb im Nordosten Brandenburgs ist eine weitere Putenhaltung
betroffen. Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher
(Grüne) sagte am Mittwoch in einer Sitzung des zuständigen
Landtagsausschusses, ein zweiter Putenmastbetrieb sei 900 Meter vom
ersten Betrieb im Landkreis Märkisch-Oderland unweit der polnischen
Grenze betroffen. Dort seien rund 16 500 Puten getötet worden, sagte
Sprecher Dominik Lenz. Nach Angaben des Ministeriums hat das
Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) den Virustyp H5N1 bestätigt.

In der Putenhaltung, in der der vorherige Fall der Tierseuche Ende
vergangenen Jahres auftrat, mussten der Ministerin zufolge 19 000
Tiere gekeult werden. «Das ist natürlich sehr traurig», sagte
Nonnemacher mit Blick auf die Tötung der Tiere. «Ich fürchte, es wird

nicht bei diesen beiden Fällen bleiben.» Innerhalb eines Radius von
10 Kilometern um die Betriebe gilt eine Stallpflicht für mindestens
30 Tage. Die betroffenen Betriebe liegen in Gorgast, das zur Gemeinde
Küstriner Vorland gehört. Auf Bundesebene sei in dieser Woche eine
Konferenz zur Geflügelpest geplant.

In diesem Herbst und Winter war das Virus bisher bei Wildvögeln und
in zwei Kleinstbeständen in Brandenburg nachgewiesen worden. In der
vergangenen Saison mussten rund 159 000 Tiere im Land getötet werden.

Nach Angaben des FLI läuft derzeit in Europa die bisher stärkste
Geflügelpestepidemie ab. Die Seuche, - umgangssprachlich auch
Vogelgrippe genannt - ist für Hausgeflügel hochansteckend. Ein
Erkrankungsfall beim Menschen ist in Deutschland laut Ministerium
bisher nicht aufgetreten.