Omikron: Kliniken in England sagen Operationen aus Personalmangel ab

Manchester/London (dpa) - Hohe Infektionszahlen in der Omikron-Welle
der Corona-Pandemie führen in Großbritannien immer mehr zu
Personalmangel und Versorgungsengpässen in Krankenhäusern und anderen
Bereichen. Wie die Verwaltung des Großraums Manchester am Mittwoch
ankündigte, sollen nicht dringende Operationen in den Krankenhäusern
der Region vorerst aufgeschoben werden. Nicht betroffen seien Krebs-,
Herz- und Gefäßerkrankungen sowie Transplantationen, hieß es in der
Mitteilung.

Hauptgrund für die Entscheidung sei vor allem das «hohe und
steigende» Niveau des Personalmangels. Demnach sind etwa 15 Prozent
der Mitarbeiter in den Krankenhäusern der Region derzeit an Covid-19
erkrankt oder in Quarantäne. Auch in anderen Teilen des Landes lösten
Krankenhausträger in den vergangenen Tagen den Katastrophenfall aus.

Berichten zufolge wollte die Regierung in London noch am Mittwoch
eine Änderung der Testregeln ankündigen. Demnach soll kein PCR-Test
zur Bestätigung einer Infektion nach einem positiven Antigen-Test
mehr notwendig sein, um eine verpflichtende Isolation auszulösen. Das
soll die Isolationszeit verkürzen und die hohe Nachfrage nach
PCR-Tests verringern.

Premierminister Boris Johnson musste inzwischen eingestehen, dass der
Gesundheitsdienst NHS unter «erheblichem Druck» steht. Trotzdem lehnt

er eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen ab. Er begründet das damit,

dass die hohen Infektionszahlen bislang nicht zu einer ähnlich hohen
Zahl an Krankenhauseinweisungen führen.

Am Dienstag wurden in Großbritannien mehr als 218 000 Neuinfektionen
gemeldet. In diesem Wert sind einige Nachmeldungen der vergangenen
Tage enthalten.