Corona-Zahlen in Australien nehmen dramatisch zu - Sorge in Kliniken

Sydney (dpa) - Die Corona-Lage in Australien spitzt sich dramatisch
zu: Die Behörden in dem Land mit 25 Millionen Einwohnern meldeten am
Mittwoch mehr als 64 700 Neuinfektionen, fast 17 000 mehr als am
Dienstag. Seit Tagen verzeichnen die Behörden vor allem wegen der
Ausbreitung der ansteckenden Omikron-Variante immer neue Rekordwerte.
Zum Vergleich: Ende November lagen die Zahlen noch bei 1000 bis 1500
Neuinfektionen täglich.

Besonders betroffen sind die bevölkerungsreichsten Bundesstaaten New
South Wales mit der Großstadt Sydney und Victoria mit der Metropole
Melbourne. Allein in New South Wales wurden am Mittwoch rund 35 000
neue Fälle gemeldet, nach 23 000 am Dienstag. Fast 1500 Menschen
liegen in der Region an der Ostküste mittlerweile in Verbindung mit
Covid-19 im Krankenhaus - sehr zur Sorge der Gesundheitsbehörden.

Da rund 2500 Krankenhausmitarbeiter nach Kontakten mit dem Virus in
Isolation geschickt worden seien, fehle es vielerorts an Personal, um
die Kranken zu betreuen, berichtete der australische «Guardian». In
einigen Kliniken würden deshalb bereits «verzweifelte Maßnahmen»
ergriffen: Pfleger und Pflegerinnen seien zurück zum Dienst gerufen
worden, obwohl sie positiv auf das Virus getestet worden seien, so
das Blatt unter Berufung auf Betroffene.

Die oberste Gesundheitsbeamtin von New South Wales, Kerry Chant,
hatte zuletzt die Bürger dazu aufgerufen, sich nur noch dann ins
Krankenhaus zu begeben, wenn es absolut notwendig sei. Ein PCR-Test
sollte nur dann gemacht werden, wenn jemand auch Symptome habe, riet
sie. «Es ist wichtig, dass wir alle unseren Beitrag dazu leisten, das
Gesundheitssystem nicht unnötig zu belasten», betonte sie.

Australien hatte lange eine Null-Covid-Strategie verfolgt und seine
Landesgrenzen für Besucher geschlossen. Zur Eindämmung der Pandemie
waren strenge Regeln eingeführt und regional lange Lockdowns verhängt
worden.