Am Tag nach Ausschreitungen: 270 Menschen in Lichtenstein unterwegs

Dresden (dpa/sn) - Einen Tag nach den gewaltsamen Corona-Protesten
mit 14 verletzten Polizisten in Lichtenstein bei Zwickau sind dort
erneut Hunderte Menschen auf die Straße gegangen. Der sogenannte
Spaziergang von rund 270 Menschen sei jedoch friedlich verlaufen,
teilte ein Polizeisprecher am Dienstagabend mit. In Sachsen sind
derzeit nur ortsfeste Versammlungen mit maximal zehn Teilnehmern
erlaubt.

Am Montagabend hatte es in der Kleinstadt bei Zwickau gewaltsame
Ausschreitungen gegeben. Nach Angaben der Polizei hatten sich in
einen Pulk von etwa 200 Demonstranten etwa 60 gewaltbereite junge
Leute gemischt. Man habe sie separiert, um ihre Identität
festzustellen, hieß es.

«Diese widersetzten sich mit mehreren Durchbruchsversuchen der
polizeilichen Maßnahme und griffen die Beamten massiv an. Darüber
hinaus versprühten Teilnehmer Reizstoffe gegen die Einsatzkräfte.
Eine Person versuchte, einem Beamten die Dienstwaffe zu entreißen und
ein Polizist erlitt eine Bissverletzung durch einen Teilnehmer der
Versammlung», teilte die Polizeidirektion mit. Insgesamt seien 14
Beamte verletzt worden.