Mehr Proteste gegen Corona-Regeln - weiter großer Zulauf

Potsdam (dpa/bb) - Die Zahl der Proteste von Kritikern der
Corona-Maßnahmen und Impfgegnern in Brandenburg nimmt weiter zu.
Zudem haben diese Demonstrationen unvermindert Zulauf, wie das
Polizeipräsidium des Landes am Dienstag auf Anfrage berichtete.
Zwischen dem 28. Dezember und dem 3. Januar zählte die Polizei mehr
als 110 Versammlungen, in der Vorwoche waren es mehr als 95. Auch die
Zahl der nicht angemeldeten Versammlungen stieg in diesem Zeitraum im
Vergleich zur Vorwoche - von 68 auf 78. In diesen Fällen werden
Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz gestellt.
Bislang seien die Proteste meist friedlich verlaufen, so die Polizei.


Mehr als 1400 Polizisten waren in der vergangenen Woche wegen der
Proteste im Einsatz. Ein Schwerpunkt der Demonstrationen sei jeweils
montags, berichtete Polizeisprecher Mario Heinemann. So seien am
gestrigen Montag mehr als 23 000 Demonstranten an 69 Orten im Land
auf den Straßen gewesen. 55 und damit 70 Prozent dieser
Protest-Versammlungen waren zuvor nicht angemeldet worden. Eine Woche
zuvor waren es gut 19 000 Teilnehmer bei den Protesten und am Montag
vor Weihnachten rund 20 000.

Das plötzliche Anwachsen der Teilnehmerzahlen an bestimmten Orten und
zu bestimmten Zeiten sei für die Einsatzkräfte kurzfristig eine
Herausforderung, um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten,
erklärte Heinemann. Vor Ort würden die Teilnehmenden wegen des
Gesundheitsschutzes auf das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung und die
Einhaltung des Mindestabstandes hingewiesen.

Die Zahl der Anti-Corona-Proteste ist in Brandenburg seit Anfang
Dezember kontinuierlich gewachsen. So wurden am ersten
Dezemberwochenende 36 Demonstrationen registriert, in der Woche
darauf bereits 70, eine Woche später 90, und in der ersten
Ferienwoche 95. In der überwiegenden Zahl der Fälle wurden die
Versammlungen nicht angemeldet. Auch dieser Anteil ist seit Anfang
Dezember kontinuierlich gewachsen.