Kultusminister Piwarz: Sächsische Schulen sollen offen bleiben

Dresden (dpa/sn) - Sachsen will seine Schulen mit den bekannten
Corona-Regeln offen halten. Eine entsprechende neue Corona-Verordnung
für Schulen und Kitas soll am Freitag im Kabinett beschlossen werden,
wie Kultusminister Christian Piwarz (CDU) am Dienstag bei einer
Pressekonferenz in Dresden sagte. Die aktuell geltende Verordnung
läuft am 9. Januar aus.

Für Kitas und Grundschulen sieht der Entwurf weiter den
eingeschränkten Regelbetrieb vor: Klassen und Gruppen müssen streng
getrennt bleiben. In Schulgebäuden gilt immer dann eine
Maskenpflicht, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
Ab Klasse 5 müssen Schülerinnen und Schüler auch im Unterricht eine
Maske tragen. Zudem gilt eine dreimalige Testpflicht.

Die neue Schul- und Kitaverordnung soll vier Wochen lang gelten.
Sollten die Fallzahlen in dieser Zeit stark ansteigen, sei eine
Verschärfung der Maßnahmen denkbar, sagte Piwarz. Als mögliche
Schritte nannte er eine Einführung der Maskenpflicht auch für
Grundschulkinder im Unterricht oder Wechselunterricht.

Zu dem Vorstoß der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Sachsen, dass flächendeckende Schulschließungen im Fall hoher
Inzidenzen sinnvoller sein könnten, sagte der CDU-Politiker, dass die
rechtlichen Voraussetzungen dafür derzeit nicht gegeben seien. Die
Strategie, das aktuelle Infektionsgeschehen an den einzelnen Schulen
zu beobachten und bei hohen Zahlen Klassen oder die ganze Einrichtung
ins Homeschooling zu schicken, habe sich zudem als effektiv
herausgestellt. «Wir können mit diesem System sehr schnell sehr
gezielt reagieren.»

Der Minister betonte, dass die von den Schulen erfassten
Infektionszahlen zum Schulstart nicht gestiegen seien. So seien am
Montag 761 positive Tests erfasst worden. Am Montag vor Weihnachten
seien es 925 gewesen. Alle 1400 öffentlichen Schulen sind laut
Angaben des Kultusministeriums geöffnet. Lediglich an zwei Schulen
seien vorübergehend einzelne Klassen in Quarantäne geschickt worden.
«Das zeigt, dass sich die niedrigeren Inzidenzen auch an den Schulen
auswirken», sagte Piwarz.