Israels Umweltministerin verbietet Jagd wegen Vogelgrippe-Ausbruchs

Tel Aviv (dpa) - Wegen eines massiven Ausbruchs der Vogelgrippe in
Israel hat die Umweltministerin Tamar Sandberg bis zum Monatsende die
Jagd verboten. Ziel sei es, Kontakte zwischen Vögeln und Menschen auf
ein Minimum zu beschränken, sagte die Ministerin nach Angaben ihres
Büros. Sie sprach von einem «schweren und außergewöhnlichen Ausbruc

der Vogelgrippe. Der Jagdstopp sei auch nötig, um die Gesundheit der
Jäger zu schützen. Es besteht die Sorge, dass sich auch Menschen mit
dem potenziell gefährlichen Virus anstecken.

In den vergangenen Monaten ist es in Israel in mehreren Legebatterien
zu Ausbrüchen der Vogelgrippe gekommen. Hunderttausende von
Legehennen wurden bereits getötet, um eine weitere Ausbreitung zu
verhindern. In den letzten Wochen haben sich aber auch viele
Wildvögel infiziert. Unter anderem verendeten mehrere tausend
Kraniche. Sie kommen als Zugvögel aus Südeuropa nach Israel, um dort
auf dem Weg nach Afrika Station zu machen. 

«Wir gehen davon aus, dass es sich um eine besonders aggressive
Variante der Vogelgrippe handelt, die zu massiver Sterblichkeit bei
Vögeln führt», hieß es in der Mitteilung des Umweltministeriums vom

Montag.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems hatte Ende
Dezember mitgeteilt, auch in Deutschland und Europa erlebe man
derzeit «die stärkste Geflügelpest-Epidemie überhaupt». Täglich
kämen
neue Fälle hinzu, und das nicht nur bei Wildvögeln.

Nach Angaben aus Israel sind auch Enten und Tauben, die normalerweise
gejagt werden dürfen, von der Krankheit betroffen. Man gehe davon
aus, dass die Vogeljagd die Ausbreitung der Krankheit begünstige,
weil Schüsse dazu führten, dass leicht erkrankte Vögel fortfliegen
und die Vogelgrippe in weitere Gebiete tragen.