Dschungelcamp 2022: Die erste Mutprobe ist wohl schon gewonnen Von Ralf E. Krüger und Christof Bock, dpa

Savanne in Südafrika statt Regenwald in Australien: Das RTL-Spektakel
«Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» hat dieses Jahr eine völlig

andere Kulisse. Die Sorgen vor dem Coronavirus scheinen sich wohl
doch nicht zu bewahrheiten.

Johannesburg (dpa) - Der Kakerlaken-Countdown läuft. Am 21. Januar
soll das Dschungelcamp 2022 aufgeschlagen werden. Und es deutet alles
darauf hin, dass RTL die erste Mutprobe schon gewonnen hat. Sah es im
Dezember noch danach aus, dass die Omikron-Variante des Coronavirus
dem Sender einen Strich durch die Rechnung machen könnte, scheint dem
Spektakel im Kap-Staat nun nichts mehr entgegenzustehen. «Die erste
Frau für Südafrika steht fest», titelte RTL am 3. Januar, als Tina
Ruland für «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» gekürt wurde.

Befürchtungen, die Dschungelshow könnte erneut in einem Container bei
Köln Zuflucht finden oder gar ausfallen, sind weitgehend zerstreut.

Denn in Südafrika hat sich die Corona-Lage inzwischen deutlich
gebessert. Nachdem am Kap die von Omikron getriebene vierte
Infektionswelle Mitte Dezember ihren Höhepunkt erreicht hatte, strich
die Regierung in Pretoria kurz vor Silvester die meisten
Corona-Restriktionen. Südafrika entwickelt sich nach Streichung der
meisten Reisebeschränkungen wieder als gefragtes Ziel für Touristen.

Die Gäste der Ekelshow können sich also relativ unbesorgt der
Gruppendynamik am Lagerfeuer zuwenden. «Ich will nicht die Campmutti
werden. Das überlasse ich Harald Glööckler», stellte die 55-jähri
ge
Schauspielerin Ruland («Manta, Manta») im RTL-Interview klar.

Glööckler hingegen macht sich in seinem Garten zusammen mit seinem
Personal Trainer fit. «Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich
hätte keine Manschetten», räumt Glööckler ein. «Aber ich mache
das
jetzt und überlege nicht lange.» Man dürfe sich nicht provozieren
lassen. «Das ist das eigentliche Geheimnis. Wenn die mir ein Glas
Gnu-Pisse hinstellen, denke ich nicht lange nach. Sonst kommt der
Ekel. Und man sollte höflich bleiben», sagt der 56-Jährige.

Sänger Lucas Cordalis stellt an die Dschungelküche eh keine großen
Ansprüche. Seine Frau Daniela Katzenberger habe ihn bestens
vorbereitet hat: «Manchmal kommt das, was sie kocht, relativ nah an
eine Dschungelprüfung dran», seufzt er in einem RTL-Interview.
Muskelmann und Reality-Star Filip Pavlovic prahlt hingegen: «Schnallt
euch gut an! Denn ich komme, um mir die Krone zu holen.»

Das ins Auge gefasste sogenannte Dschungelcamp befindet sich nahe
einer der schönsten Routen auf dem Weg zum Krüger-Nationalpark: dem
Blyde River Canyon. In Vor-Corona-Zeiten wimmelte es hier nur so von
Touristen aus aller Welt. Urlauber von außerhalb Afrikas bringen der
Branche mit ihren rund 1,5 Millionen direkten und indirekten Jobs
nach Schätzungen jährlich umgerechnet 4,7 Milliarden Euro ein.

Die 15. «IBES»-Staffel wird in der spektakulären Savannenlandschaft
nahe dem Canyon gedreht. Da gibt es jede Menge schöner und auch
gefährlicher Tiere und Landschaften für Mut- und Ekelproben aller Art
- aber überhaupt keinen Dschungel. Das wird den Spaß der Fans, die
den Kandidaten beim Verspeisen von Schweinesperma oder Innereien
zugucken, aber gewiss nicht trüben.

Und: Südafrika bietet den Machern der Show neue dramaturgische
Möglichkeiten: Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt gerade
einmal eine Stunde. Die Lebensbeichten am Lagerfeuer könnten also
auch live passieren.