Mehr als 2600 Corona-Neuinfektionen - Sieben-Tage-Inzidenz steigt

Wiesbaden/Berlin (dpa/lhe) - In Hessen ist die
Hospitalisierungsinzidenz als wichtiger Gradmesser für die
Einschätzung der Corona-Lage seit dem Wochenende gestiegen. Wie das
hessische Sozialministerium am Dienstag mitteilte, liegt der Wert,
der angibt, wie viele Covid-19-Patienten pro 100 000 Einwohner binnen
sieben Tagen neu in Kliniken aufgenommen wurden, bei 3,26. Am Montag
hatte die Behörde keine Hospitalisierungsinzidenz genannt. Am Sonntag
hatte der Wert bei 2,99 gelegen, eine Woche zuvor bei 2,72.

Innerhalb eines Tages haben sich im Bundesland 2655 Menschen
nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der
Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg auf
222,6, wie aus Daten des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) vom
Dienstag hervorgeht (Stand 3.18 Uhr). Am Vortag hatte dieser Wert bei
204,1 gelegen. Zehn weitere Menschen starben im Zusammenhang mit
Covid-19. Damit stieg die Zahl der Todesfälle seit Beginn der
Pandemie auf 8577. Insgesamt wurden in Hessen 486 335 Corona-Fälle
nachgewiesen.

Eine Bewertung der aktuellen Daten ist allerdings weiterhin nur
eingeschränkt möglich. Das RKI wies auch am Dienstag darauf hin, dass
zum Jahreswechsel mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu
rechnen sei. Deshalb könnten die offiziell ausgewiesenen Fallzahlen
nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage zeigen.

Als derzeit einzige Kommune in Hessen gilt der Landkreis Fulda seit
Sonntag als «Hotspot» mit strengeren Regeln. Damit bestehen unter
anderem ein Alkoholverbot an belebten Plätzen und eine Maskenpflicht
in Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen. Bei Veranstaltungen mit mehr
als zehn Menschen sowie im Kultur-, Sport- und Freizeitbereich, in
der Gastronomie und bei touristischen Übernachtungen gilt in
Innenräumen die 2G-Plus-Regel, im Außenbereich die 2G-Regel.

Sobald die Inzidenz in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt
an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 350 liegt, greifen vor Ort
zusätzliche Regelungen vom nächsten Tag an. Diese gelten so lange,
bis der Wert 350 an fünf Tagen hintereinander unterschritten wird. Am
Dienstag betrug die Inzidenz für den Landkreis Fulda 420,6 nach 403,1
am Vortag. Den zweithöchsten Wert hatte Darmstadt mit 326,1, gefolgt
von Wiesbaden mit 314,1 und Frankfurt mit 310,7. Am niedrigsten war
die Inzidenz am Dienstag im Landkreis Marburg-Biedenkopf mit 100,4.

Auf den Intensivstationen hessischer Krankenhäuser lagen nach Daten
der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und
Notfallmedizin (Divi) vom Dienstag 251 erwachsene Covid-19-Patienten,
137 von ihnen wurden beatmet (Stand 12.05 Uhr).