Fahrlehrer erwarten 2022 hohe Nachfrage bei Führerscheinprüfungen

Berlin (dpa) - Der Bedarf nach Führerscheinprüfungen wird einer
Einschätzung des Fahrlehrerverbandes zufolge auch im Jahr 2022 hoch
sein. «Ich glaube, die Nachfrage wird auf einem relativ hohen Niveau
bleiben», sagte der stellvertretende Vorsitzende des
Fahrlehrerverbandes, Kurt Bartels, der Deutschen Presse-Agentur.
Allerdings sei es in den Fahrschulen nach ersten Rückmeldungen aus
der Fahrlehrerschaft etwas ruhiger als im nachfragestarken Jahr 2021.

Der Tüv-Verband stellt sich darauf ein, dass das Bewerberaufkommen in
diesem Jahr mindestens so hoch sein wird wie im Vorjahr. «Wir gehen
davon aus, dass wir in diesem Jahr mindestens das gleiche
Bewerberaufkommen haben werden wie im Jahr 2021 - vorausgesetzt, die
pandemische Lage verschärft sich nicht weiter», sagte der Experte für

Fahrerlaubniswesen Marc-Philipp Waschke. Insgesamt 1,8 Millionen
theoretische und 1,6 Millionen praktische Führerscheinprüfungen
zählte der Tüv-Verband im Jahr 2021. Das entspricht einem Anstieg von
vier beziehungsweise sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Etwas beruhigt hat sich nach Angaben des Fahrlehrerverbandes die
zuletzt unübersichtliche Lage im Ausbildungs- und Prüfungsbetrieb,
sagte Bartels. Dieser war im vergangenen Jahr coronabedingt zeitweise
zum Erliegen gekommen, wodurch Prüflinge bis zu fünf Wochen auf einen
Termin warten mussten. In einzelnen Regionen geht es laut Bartels
noch immer etwas «holprig» zu, was vor allem mit
Strukturveränderungen infolge der Corona-Pandemie zu tun habe. Der
Tüv-Verband erwartet eine bundesweite Normalisierung der Lage im
ersten Quartal 2022 - vorausgesetzt, die pandemische Lage spitzt sich
nicht weiter zu.

Käme es erneut zu bundesweiten Lockdowns, sei wieder mit
Prüfungsstaus zu rechnen, sagte Bartels. Allerdings sei der weit
überwiegende Teil der Fahrlehrer inzwischen geboostert, weshalb es
kaum noch zu Ausfällen wegen einer Corona-Erkrankung komme. Auch das
Tragen von FFP2-Masken hat nach Bartels Einschätzung zu der
verbesserten Lage beigetragen.

Der Tüv-Verband bereitet sich nach eigenen Angaben schon jetzt auf
eine Omikron-Welle vor. «Ziel ist es, den Prüfbetrieb jederzeit
aufrechterhalten zu können. Kommt es wegen Krankheit oder Quarantäne
zu Personalausfällen, halten wir entsprechende Kapazitäten auch für
diesen Fall vor», sagte Marc-Philipp Waschke.