Niedersachsen und Bremen rutschen leise ins Jahr 2022

Niedersachsen und Bremen sind in das neue Jahr größtenteils ruhig
gestartet - wie im letzten Jahr unter Corona-Bedingungen. In manchen
Regionen gab es ein Böllerverbot, aber nicht immer hielten sich alle
daran.

Hannover/Bremen (dpa/lni) - Niedersachsen und Bremen sind zum großen
Teil ruhig in das Jahr 2022 gestartet. 34 Verstöße gab es nach
Angaben der Polizei Hannover gegen die Corona-Beschränkungen in der
Landeshauptstadt. Demnach berichtete die Polizei im Zusammenhang mit
ihrem Silvestereinsatz von 48 Strafanzeigen.

«Es ist sehr erfreulich, dass trotz der nun bereits seit fast zwei
Jahren andauernden pandemischen Ausnahmesituation die weitaus
überwiegende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger auf größere
Zusammenkünfte verzichtet und das neue Jahr vergleichsweise leise
begrüßt hat», sagte der Polizeirat Maik Zilien, der den
Silvestereinsatz in Hannover leitete.

Auch für die Feuerwehr und den Rettungsdienst verlief die
Silvesternacht weitestgehend friedlich, aber dennoch waren es nach
Angaben der Feuerwehr Hannover mehr Einsätze als im vergangenen Jahr.
Die Feuerwehr rückte zu etwa 20 Brandeinsätzen aus. Der
Rettungsdienst in der Landeshauptstadt wurde zu rund 150
Notfalleinsätzen gerufen, darunter habe es vermehrt
Alkoholvergiftungen sowie Verletzungen nach Stürzen und
Auseinandersetzungen gegeben. Auch hätten sich einige verletzt, weil
sie Feuerwerkskörper falsch benutzt hätten.

In Göttingen hätten die Menschen das Böllerverbot akzeptiert und sich

in den meisten Fällen daran gehalten. In Lüneburg gab es ein
Böllerverbot im Innenstadtbereich. «Ich glaube, die Straßen sind so
sauber wie nie zuvor», sagte ein Sprecher der Polizei Lüneburg.

Auch in Oldenburg und Braunschweig sei der Start ins neue Jahr
ruhiger gewesen als in den vergangenen Jahren. Die Silvesternacht sei
wie eine «normale Wochenendnacht» gewesen, sagte ein Sprecher der
Polizei Braunschweig. In Bremen habe es ein paar mehr Einsätze als im
vergangenen Jahr gegeben. Hier hätten sich die Menschen nicht immer
an das Feuerwerksverbot gehalten.

In Northeim wurden bei der Zündung eines illegalen Knallkörpers durch
einen 24-Jährigen vier Umstehende teils schwer verletzt. Sie erlitten
Brandverletzungen und Brüche der oberen Extremitäten, wie die Polizei
mitteilte, also an Händen, Armen oder Schultern. Es wurden mehrere
Strafverfahren eingeleitet.

Bei der Explosion einer Gasflasche während einer Silvesterfeier in
Melle (Landkreis Osnabrück) wurde ein Mensch schwer verletzt und ins
Krankenhaus gebracht. Neun Menschen wurden leicht verletzt. Die
Gasflasche war aus noch ungeklärten Gründen im Anbau eines
Einfamilienhauses explodiert.

In Wilhelmshaven brach am Neujahrsmorgen ein Brand in einem
Mehrfamilienhaus aus. Der Bewohner der betroffenen Wohnung sei zum
Zeitpunkt des Brands nicht da gewesen, die übrigen Bewohner des
Hauses hätten sich noch vor Eintreffen der Feuerwehr selbstständig in
Sicherheit bringen können, wie eine Sprecherin der Stadt
Wilhelmshaven mitteilte. 47 Helfer der Feuerwehr löschten demnach den
Brand.

Eine Schlägerei mit 40 Menschen gab es in Leer. Nach Mitternacht
seien dabei mehrere Menschen verletzt worden, manche von ihnen
mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie die Polizei mitteilte.
Mehrere Streifenwagen seien im Einsatz gewesen. Ein Polizist habe
hierbei einen Faustschlag von einem Beteiligten in das Gesicht
bekommen und musste sich in ärztliche Behandlung begeben. Warum es zu
der Schlägerei kam, sei noch unklar. Die Polizei ermittelt, auch in
Bezug auf die geltenden Corona-Regeln.

In Niedersachsen war das Zünden und auch Mitführen von Feuerwerk und
Böllern auf belebten und öffentlichen Plätzen verboten. Welche
Plätze, Straßen und Wege das waren, legten die Landkreise und
kreisfreien Städte laut Corona-Landesverordnung selbst fest. Für
Bremen galt im gesamten Stadtstaat ein Feuerwerksverbot, sogar auf
Privatgrundstücken. Über Silvester und Neujahr waren dort auch
Demonstrationen verboten.