Coronafälle halten Kreuzfahrtschiff «Aida Nova» in Lissabon fest

Lissabon/Rostock (dpa) - Knapp 3000 Kreuzfahrt-Passagiere unter
anderem aus Deutschland haben die Silvesternacht wegen Corona
ungeplant an Land in Lissabon verbringen müssen. Wegen mehrerer
Dutzend Infektionsfälle bei der Besatzung verzögerte sich die
Weiterfahrt des Kreuzfahrtschiffs «Aida Nova» im Hafen der
portugiesischen Stadt bis ins neue Jahr. Die geplante Fahrt zum
Betrachten des spektakulären Silvester-Feuerwerks über dem Hafen von
Funchal auf der Atlantik-Insel Madeira fiel aus, was einigen
Passagieren laut Berichten in den sozialen Netzwerken die Silvester-
und Partylaune vermieste.

Man habe die positiven Coronafälle bei Routineprüfungen frühzeitig
entdeckt und die Betroffenen in Abstimmung mit den Behörden in
Lissabon an Land untergebracht, hieß es von Aida Cruises am Freitag
in Rostock. Die Besatzungsmitglieder hätten lediglich milde Symptome
und würden medizinisch betreut. Zuvor hatte «RTL.de» darüber
berichtet.

Der Lissaboner Hafendirektor Diogo Vieira Branco sagte der
staatlichen portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa, auf der «Aida
Nova» seien 52 der 1353 Crewmitglieder positiv getestet worden. Sie
alle seien in Hotels in Lissabon untergebracht worden, wo sie die
vorgeschriebene Isolation absolvieren sollten. Auf dem Schiff seien
2844 Touristen, unter denen es keinen positiven Fall gebe, wurde der
Hafenkommandant am späten Freitagabend von Lusa zitiert.

Die portugiesischen Behörden erteilten der «Aida Nova» nach diesen
Angaben ungeachtet der ausgedünnten Besatzung inzwischen eine
Auslaufgenehmigung. Wann das Schiff seine Reise zu den Kanarischen
Inseln fortsetzen wird, war laut Aida Cruises aber noch nicht klar.
Man warte auf die Anreise wichtiger Crewmitglieder und prüfe
verschiedene Reiseoptionen, teilte das Unternehmen der Deutschen
Presse-Agentur auf Anfrage mit. Die Kreuzfahrtgäste dürfen das Schiff
den Angaben zufolge jedoch ohne Einschränkungen verlassen.

Das Unternehmen wies darauf hin, dass alle Passagiere ab dem 12.
Lebensjahr und die Besatzung geimpft seien und vor dem Fahrtantritt
sowohl ein Antigen- als auch ein PCR-Test durchgeführt werden
müssten.