Wüst warnt zu Neujahr: «Omikron verzeiht keine Nachlässigkeit»

Mülheim (dpa/lnw) - In seiner ersten Neujahrsansprache als
nordrhein-westfälischer Ministerpräsident hat Hendrik Wüst die
Bürgerinnen und Bürger auf eine schwere fünfte Corona-Welle
eingeschworen. «Das Virus ist noch nicht besiegt», sagte der
CDU-Politiker laut Redemanuskript in Mülheim an der Ruhr. Die
Wissenschaft sage für die nächsten Wochen eine «nie da gewesene
Verbreitung des Virus voraus - trotz großer Erfolge beim Impfen und
Boostern in den letzten Wochen».

«Die aktuellste Mutation - Omikron - verzeiht keine Nachlässigkeit.»

Es gelte weiter konzentriert und wachsam zu sein. «Und wir müssen
jederzeit bereit sein, entschlossen zu handeln, um Menschenleben zu
schützen», so Wüst weiter. Es komme dabei auch im nächsten Jahr auf

jede und jeden Einzelnen an: «Nur wenn noch mehr Menschen geimpft
sind, können wir das Virus auf Dauer in Schach halten», so sein
Appell.

Außerdem komme es darauf an, «dass wir unser Land am Laufen halten»,

wenn sich eine möglicherweise große Zahl von Menschen infiziere oder
in Quarantäne müsse. Vor allem wolle er, dass Schulen und
Kindertagesstätten möglichst offen blieben, damit «unsere Jüngsten

nicht wieder besonders hart betroffen sind». Gleichzeitig betonte er:
«Lassen wir nicht zu, dass uns das Virus die Lebensfreude nimmt.» Mit
Werten wie Zusammenhalt, Gemeinsamkeit und Vielfalt habe
Nordrhein-Westfalen das Rezept, 2022 zu einem guten Jahr werden zu
lassen.

Schließlich sei es gelungen gemeinsam in 75 Jahren ein starkes
Nordrhein-Westfalen zu schaffen, tiefgreifende Strukturveränderungen
zu bewältigen und eine «beeindruckende Vielfalt von Herkunft, Glauben
und Weltanschauung» zu leben. Auch nach der Flut im Juli sei
Zusammenhalt für viele selbstverständlich gewesen. «Und auch mit
Corona werden wir gemeinsam fertig», so seine Botschaft.

Wüst hielt die Ansprache in einem leeren Klassenzimmer in Mülheim.
Die dortige Grundschule am Dichterviertel hatte im abgelaufenen Jahr
den Deutschen Schulpreis gewonnen - auch weil sie es geschafft hatte,
dass die Kinder in der Pandemie online engen Kontakt mit der Schule
und untereinander halten konnten.