Ruhiger Start ins neue Jahr in MV - Polizisten in Güstrow angegriffen

Der Nordosten hat das neue Jahr ruhig begrüßt. Die Polizei meldete
kaum Zwischenfälle. In Güstrow schlug ein Familienstreit letztlich in
Aggression gegen Polizeibeamte um.

Schwerin (dpa/mv) - Mit weniger Feuerwerk und Knallerei als vor der
Pandemie und ohne größere Zwischenfälle haben die Menschen in
Mecklenburg-Vorpommern das neue Jahr begrüßt. Die Polizei sprach von
einer ruhigen Silvesternacht. In Güstrow gab es einen Familienstreit,
bei dem sich die Aggression schließlich gegen die anrückenden
Polizisten richtete, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Rostock
berichtete.

Nachbarn hätten dort die Beamten gerufen, die mit vier Streifenwagen
kamen. Einige der Streitenden griffen die Polizisten an, traten gegen
Schienbeine und Knie, so der Sprecher. Zwei Menschen seien in
Gewahrsam genommen worden. Die Polizisten seien alle weiter
dienstfähig.

Ansonsten sei die Silvesternacht ruhig verlaufen. «Wir hatten
nichts Großartiges: ein paar Briefkästen, ein paar kleine Brände, e
in
paar körperliche Auseinandersetzungen», sagte der Sprecher. In
Schwerin habe aus ungeklärter Ursache eine Gartenlaube gebrannt,
außerdem einige Müllcontainer. Die Corona-Beschränkungen seien kein
Thema gewesen. Auch das Polizeipräsidium Neubrandenburg sprach von
einer ruhigen Nacht. «Wir sind sehr zufrieden», hieß es.

Am Nachmittag des Silvestertags brannte eine Strohmiete in der
Gemeinde Nossendorf (Mecklenburgische Seenplatte) ab - der Schaden
wird auf 40 000 Euro geschätzt. Wie die Polizei mitteilte, brach das
Feuer am Freitagnachmittag im Ort Medrow aus. Nach ersten Angaben
brannten rund 1000 Strohballen. Die Polizei ermittelt nun dazu, ob
zwei minderjährige Jungen mit dem Feuer etwas zu tun haben könnten.

Im Nordosten galt zum Jahreswechsel ein striktes Verkaufsverbot für
Pyrotechnik. Die Kommunen hatten zusätzlich die Möglichkeit, Böller
und Raketen in bestimmten Bereichen zu verbieten. Dort war dann nur
Kleinfeuerwerk erlaubt, das auch für den Gebrauch im Haus geeignet
ist, wie etwa Wunderkerzen. Laut Innenministerium machten Städte und
Kommunen regen Gebrauch von der Regelung. Auf dem eigenen Grundstück
durfte aber grundsätzlich Feuerwerk gezündet werden.

An Silvester galt außerdem ein Ansammlungsverbot auf öffentlichen
Plätzen. Feiern in Gaststätten waren angesichts der hoch ansteckenden
Omikron-Variante ebenfalls verboten. Geimpfte und Genesene mussten
ihre privaten Treffen auf höchstens zehn Menschen begrenzen. Menschen
ohne Corona-Impfschutz durften sich mit höchstens zwei Menschen eines
anderen Haushalts treffen.

Im Vorfeld hatte Innenminister Christian Pegel (SPD) angekündigt, die
Polizei werde mit den kommunalen Ordnungsbehörden konsequent gegen
die Missachtung von Auflagen vorgehen.