Zwei Schwerverletzte an Silvester in Hamburg - Tausende in Innenstadt

Die Silvesternacht in Hamburg verlief aufgrund von Corona deutlich
ruhiger als sonst. Allerdings waren Tausende in der Innenstadt
unterwegs - trotz Ansammlungsverbots. Die Polizei erteilte einige
Platzverweise. Zwei Menschen wurden beim Böllern schwer verletzt.

Hamburg (dpa/lno) - Zwei Menschen sind in der Silvesternacht in
Hamburg beim Abbrennen von Feuerwerk schwer verletzt worden. In
Bramfeld explodierte ein Böller in einer selbstgebastelten
Abschussvorrichtung und verletzte einen 50-jährigen Mann schwer im
Gesicht, wie ein Sprecher der Hamburger Polizei am Neujahrsmorgen
sagte. Er schwebe in Lebensgefahr. In dem anderen Fall müsse einem
Mann nach einem Unfall beim Zünden von Böllern möglicherweise eine
Hand amputiert werden.

Insgesamt verlief die Silvesternacht den Angaben zufolge
vergleichsweise ruhig. Hamburg feierte den Jahreswechsel mit
verhaltenem Feuerwerk und dem Klang von Schiffshörnern.

Trotz der verhängten Ansammlungsverbote waren nach Worten des Beamten
Tausende Menschen in der Innenstadt unterwegs - in St. Pauli rund 10
000, rund um die Binnenalster 2500 und an den Landungsbrücken etwa
2000. «Das haben wir jedes Wochenende», sagte er. Es habe «immer mal

wieder» Ansammlungen von Personen gegeben. Die Polizei habe die
Menschen dann angesprochen und auch einige Platzverweise erteilt. Auf
St. Pauli sei eine Bar nach Verstößen gegen die Corona-Vorschriften
geschlossen worden. Von den Landungsbrücken habe sich die Polizei
jedoch schon eine halbe Stunde nach Mitternacht zurückgezogen, weil
nichts mehr losgewesen sei. Auch die Feuerwehr hatte einem Sprecher
zufolge keine größeren Einsätze.

Vor zwei Jahren hatten in der Hansestadt noch Zehntausende Menschen
gemeinsam den Rutsch ins neue Jahr gefeiert. Aber bereits 2020 hatten
die Feiern zu Silvester unter Corona-Bedingungen stattgefunden. Und
auch in diesem Jahr war neben dem Verkauf auch das Abbrennen von
Raketen und Böllern in der Öffentlichkeit verboten - um die
Krankenhäuser in der Pandemie nicht weiter zu belasten. In der
Silvesternacht galt in Hamburg zudem ein Ansammlungsverbot. Bis zum
Neujahrsmorgen durften sich nicht mehr als zehn Menschen im
öffentlichen Raum treffen oder zusammenstehen.

Zugleich galten die vor Weihnachten verschärften Corona-Maßnahmen:
Geimpfte und Genesene mussten ihre privaten Treffen auf maximal zehn
Personen begrenzen. Menschen ohne Corona-Impfschutz durften sich
hingegen nur mit den Mitgliedern des eigenen Haushalts und höchstens
zwei Mitgliedern eines weiteren Haushalts treffen. Restaurants, Bars
und Kneipen durften bis 01.00 Uhr am Neujahrsmorgen geöffnet bleiben.

Die Polizei hatte zuvor angekündigt, die Corona-Regeln mit einem
Großaufgebot kontrollieren zu wollen. Neben der Polizei waren auch
Feuerwehr und Rettungsdienst personell aufgestockt worden: Zum
Jahreswechsel arbeiten etwa mehr Menschen in der Rettungsleitstelle.
Außerdem waren zusätzliche Löschfahrzeuge, Drehleitern, Rettungswagen

und Notärzte im Einsatz.