Silvester in Sachsen erst ruhig - nach Mitternacht dynamische Lage

Leipzig/Chemnitz/Dresden/Zwickau (dpa/sn) - Nach Mitternacht hat sich
die Einsatzlage in Leipzig in der Silvesternacht laut Polizei
zwischenzeitig intensiviert. Aufgrund massiver Auseinandersetzungen
seien verstärkt Kräfte in die Eisenbahnstraße im Leipziger Osten
geschickt worden, sagte ein Sprecher gegen 1.30 Uhr. 300 bis 500
Menschen versperrten dort neben einem brennenden Einkaufswagen die
Straße. Die Polizei sei mit Gegenständen beworfen worden. Die Lage
sei zunächst dynamisch und unübersichtlich, gegen 2.00 Uhr aber
wieder unter Kontrolle gewesen, sagte der Sprecher. Es habe keine
Verletzten gegeben. Mitte Dezember kam es auf der Straße bereits zu
Ausschreitungen.

Der Freistaat war laut Polizei zunächst mit Böllerei, aber ohne
größere Vorkommnisse ins Jahr 2022 gekommen. Bis nach Mitternacht sei
es für Silvester atypisch ruhig gewesen, hieß es. Die Leipziger
Polizei berichtete bis dahin von kleinen Bränden und
Sachbeschädigungen. Sie war am Silvesterabend erneut mit zahlreichen
Einsatzkräften im Stadtgebiet und zunächst vor allem im als
linksalternativ geltenden Viertel Connewitz unterwegs.

Dort hatte es vor zwei Jahren Ausschreitungen gegeben. Im vergangenen
Jahr hatten Unbekannte Bundeswehrfahrzeuge auf dem Gelände eines
Autohauses in Brand gesetzt. Zu Beginn des Jahres 2022 sei es aber
verhältnismäßig ruhig - «ruhiger als sonst». «Wenn das so weite
rgeht,
sieht es ganz gut aus», sagte der Polizeisprecher zunächst.

Auch in Dresden, Zwickau und Chemnitz blieben größere Vorkommnisse
aus. Zwar sei entgegen des für öffentliche Plätze geltenden
Böllerverbots auch «hier und da» illegal Pyrotechnik gezündet worde
n,
insgesamt sei es aber weitgehend ruhig geblieben. Einzelne kleinere
Brände und Beschwerden gehörten zum üblichen
«Silvester-Tagesgeschehen». Belastbare Zahlen zu den Einsätzen
sollten in den Morgenstunden folgen.

Die Polizei hatte sachsenweit nach eigenen Angaben kein verstärktes
Einsatzaufkommen zur Einhaltung der Corona-Regeln. Auch die für den
Silvesterabend angekündigten Zusammenkünfte im Protest gegen die
Corona-Maßnahmen in mehreren Städten konnten von der Polizei meist
nicht bestätigt werden. Vereinzelt hätte sich eine Handvoll Menschen
eingefunden, größere Versammlungen seien aber ausgeblieben.