Winterreisen in Corona-Zeiten: Diese Regeln gelten in anderen Ländern Von den dpa-Korrespondenten
In Österreich gilt eine frühe Sperrstunde. In Griechenland müssen
alle Tavernen um Mitternacht schließen. In England dagegen kann man
Silvester problemlos in Pub und Disco feiern. Viele Länder ziehen
angesichts der Omikron-Welle die Reißleine. Doch längst nicht alle.
Berlin (dpa) - Die hochansteckende Virusvariante Omikron treibt die
Corona-Zahlen in vielen Regionen der Welt nach oben. Die
Bundesregierung stuft inzwischen Dutzende Staaten wieder als
Hochrisikogebiete ein. Seit vergangenem Samstag fallen auch die
Urlaubsländer Spanien und Portugal sowie die USA erneut in diese
Kategorie. Viele Regierungen haben die Corona-Regeln unter dem
Eindruck der Omikron-Welle bereits wieder verschärft. Ein Überblick
über die Lage in den Urlaubsländern:
ÖSTERREICH: Zum Leidwesen von Gastronomie und Hotellerie ist die
Sperrstunde auf 22.00 Uhr vorverlegt worden. Auch für Silvester gibt
es keine Ausnahme. Ansonsten gelten weiter die bekannten Hürden bei
der Einreise. Wer keine Auffrischungsimpfung hat, muss einen PCR-Test
vorlegen. Auch Genesene brauchen einen PCR-Test. Schulpflichtige
Kinder dürfen mit ausreichenden Testnachweisen im Land Urlaub machen,
das bedeutet etwa drei Tests pro Woche. Kinder unter zwölf Jahren
betreffen die Regeln nicht. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei
rund 170 Fällen pro 100 000 Einwohner. Deutschland hat Österreich von
der Liste der Hochrisikogebiete inzwischen gestrichen.
SCHWEIZ: Die Corona-Lage hat sich deutlich verschärft. Zuletzt wurden
mehr als 13 000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt.
Gemessen an der Zahl der Einwohner ist die Zahl fast dreimal so hoch
wie in Deutschland. Für die Einreise brauchen auch Geimpfte und
Genesene einen negativen PCR- oder Antigen-Schnelltest. Ungeimpfte
müssen nach Einreise einen zweiten Test machen. Allerdings:
Quarantänevorschriften gibt es nicht. Wintersport geht mit 3G, aber
in Hütten, Restaurants und bei Kulturveranstaltungen gilt 2G, also
Zutritt nur für Geimpfte und Genesene.
NIEDERLANDE: Das Land betrachtet Deutschland als Hochrisikogebiet.
Wer aus Deutschland einreisen will und älter als zwölf Jahre ist,
muss entweder geimpft oder genesen sein oder einen negativen Test
vorweisen. Seit Dienstag gehen die Behörden davon aus, dass die
Omikron-Variante im Land dominant ist. Mindestens bis zum 14. Januar
gilt ein harter Lockdown. Geschäfte, Gaststätten, Schulen, Kultur-
und Sporteinrichtungen sind geschlossen. Ausnahmen gelten für
Supermärkte oder Apotheken. Zu Hause darf man höchstens zwei Gäste
empfangen, zu Silvester höchstens vier. Auch draußen gilt, dass nur
zwei Menschen zusammen sein dürfen.
BELGIEN: Nach Rekordwerten Ende November geht die Zahl der
Infektionen zwar weiter zurück, die Corona-Regeln wurden kürzlich
trotzdem verschärft. Die Gastronomie muss um 23.00 Uhr schließen,
Silvester gibt es keine Ausnahme. Die Regierung empfiehlt, soziale
Kontakte zu begrenzen. Zusammenkünfte in Innenräumen - außer in
Privatwohnungen - sind weitgehend verboten. Die 14-Tage-Inzidenz lag
zuletzt bei 881. Einreisende aus Deutschland müssen online ein
Formular ausfüllen und vollständig geimpft oder genesen sein.
Alternativ können sie einen negativen Test vorlegen und sich nach
einer Woche erneut testen lassen. Am Mittwoch wurde beschlossen, dass
Kinos, Konzerthallen und andere Kulturstätten wieder öffnen dürfen.
Es sind aber maximal 200 Zuschauer erlaubt, das Tragen von Masken ist
verpflichtend und ein Impfpass oder negativer Test muss meist
vorgelegt werden.
DÄNEMARK: Wer in Deutschlands nördlichem Nachbarland Silvester feiern
will, muss vor der Einreise einen Corona-Test machen - unabhängig vom
Impfstatus. Ausgenommen sind Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren.
Die Zahl der Neuinfektionen ist wegen Omikron stark gestiegen,
zuletzt meldete Dänemark die höchste Inzidenz in der EU. Kinos,
Theater, Zoos und Vergnügungsparks sind ebenso geschlossen wie
Discos. Nur Büchereien und Musikschulen dürfen öffnen. Bars und
Restaurants müssen um 23.00 Uhr schließen, nachts darf kein Alkohol
verkauft werden. In vielen Bereichen gelten Maskenpflicht und
3G-Regeln.
FRANKREICH: Die Corona-Zahlen steigen steil an, die Regierung spricht
von einer «Flutwelle». Beim Besuch von Cafés und Restaurants, Kinos
und anderen Veranstaltungen wird der «Passe Sanitaire» benötigt.
Dabei handelt es sich um einen digitalen Nachweis von Impfung,
Genesung oder eines negativen Tests. Auch für Reisen per Flugzeug
oder Fernzug ist dieser 3G-Nachweis erforderlich. Menschen ab 65
Jahren, deren Immunisierung sieben Monate oder länger zurückliegt,
benötigen für den «Passe Sanitaire» eine Auffrischimpfung. Anders a
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in Deutschland sind die allermeisten Geschäfte sowie der öffentliche
Nahverkehr ohne einen 3G-Nachweis zugänglich. Außer in Innenräumen
gilt auch in vielen Stadtzentren im Freien eine Maskenpflicht.
ITALIEN: Wer einreisen will, muss einen negativen PCR- oder
Antigen-Schnelltest vorzeigen. Das gilt auch für Geimpfte und
Genesene. Im ganzen Land gilt die Maskenpflicht auch im Freien. In
Skiliften sowie im öffentlichen Nah- und Fernverkehr ist der Nachweis
nötig, geimpft, negativ getestet oder genesen zu sein (3G). Ab dem
10. Januar 2022 gilt hier und in Hotels sowie auf Festen aber die
2G-Regel wie bisher schon in Restaurants, Museen oder Theatern; ein
negativer Test reicht dann nicht aus. Die deutschen digitalen
Impfzertifikate funktionieren. Zuletzt gingen die Corona-Zahlen stark
nach oben. Zu Silvester haben viele Großstädte ihre Feierlichkeiten
abgesagt. Ab Samstag, 1. Januar, wird Italien von der Bundesregierung
als Hochrisikogebiet eingestuft.
GRIECHENLAND: Die Regierung hat wegen der rasanten Ausbreitung von
Omikron zahlreiche Corona-Maßnahmen vorgezogen, die bisher für den 3.
Januar 2022 geplant waren. So müssen nun sofort alle Tavernen, Bars
und Kneipen um Mitternacht schließen. Gäste dürfen nicht stehen,
sondern nur am Tisch bedient werden. Musik wird in diesen Lokalen
verboten. Einzige Ausnahme: In der Silvesternacht dürfen Tavernen und
Clubs bis 2.00 Uhr aufbleiben. In allen öffentlichen Räumen bleibt es
Pflicht, eine FFP2-Maske zu tragen. Reisende nach Griechenland müssen
vor Reiseantritt einen negativen Test vorzeigen.
SPANIEN: Trotz einer Impfquote von etwa 80 Prozent steigt die Zahl
der Neuinfektionen rasant. Deutschland stuft Spanien nun wieder als
Hochrisikogebiet ein. Reiserückkehrer, die weder geimpft noch genesen
sind, müssen in Deutschland deshalb bis zu zehn Tage in Quarantäne.
In Spanien dagegen wird die Isolationsdauer nach einer symptomfreien
Infektion von zehn auf sieben Tage verkürzt. Geimpfte, die Kontakt zu
einem Infizierten hatten, müssen sich gar nicht isolieren. Landesweit
gilt eine Maskenpflicht im Freien. In 9 von 17 Regionen gelten
3G-Regel, Sperrstunden oder nächtliche Ausgangsbeschränkungen, in
anderen - etwa in Madrid - gibt es kaum Restriktionen. Wer älter als
zwölf ist, muss bei der Einreise geimpft, genesen oder getestet sein.
PORTUGAL: Das Land hat eine der höchsten Impfquoten weltweit und
trotzdem steigen auch hier die Infektionszahlen rapide. Deshalb gilt
auch Portugal in Deutschland wieder als Hochrisikogebiet. Seit dem 1.
Dezember gilt der Nationale Notstand mit strengeren Maßnahmen, wie
etwa 3G für den Zugang zu Hotels, Restaurants und touristischen
Anlagen. Zwischen dem 25. Dezember und dem 9. Januar bleiben neben
Schulen auch Bars und Diskotheken geschlossen. Zu Silvester dürfen
sich auch im Freien höchsten zehn Menschenversammeln, Alkohol ist
dabei untersagt. In öffentlichen Innenräumen gilt eine Maskenpflicht.
Bei der Einreise müssen auch Geimpfte einen negativen Test vorlegen.
GROSSBRITANNIEN: In den Pub, die Oper oder sogar in die Disco? In
England ist das über Silvester kein Problem. Premier Boris Johnson
hat angekündigt, die Corona-Regeln im größten Landesteil nicht zu
verschärfen. Derzeit gilt eine Maskenpflicht in öffentlichen
Verkehrsmitteln, Geschäften sowie Theatern, Kinos und Museen - nicht
aber in Kneipen und Restaurants. In Schottland, Wales und Nordirland
gelten deutlich strengere Regeln. Wer einreisen will, muss vor Abflug
einen negativen Test vorlegen. Auch Geimpfte und Kinder ab fünf
Jahren müssen innerhalb der ersten beiden Tage nach Ankunft einen
PCR-Test machen, der vorab online gekauft werden muss. Bis zum
Ergebnis müssen sich Reisende selbst isolieren.
IRLAND: Alle Reisenden ab zwölf Jahren müssen vor ihrer Ankunft einen
Nachweis über einen negativen Corona-Test zeigen, bei Geimpften
reicht ein Antigen-Test. Zudem muss ein Einreiseformular ausgefüllt
werden. Zutritt zu Gaststätten, Theatern, Kinos und Fitnessstudios
gibt es nur gegen Vorlage eines Impfnachweises. Pubs, Restaurants und
Cafés müssen um 20.00 Uhr schließen. Es darf nur am Tisch bestellt
werden, maximal sechs Menschen dürfen beisammen sitzen. In vielen
Bereichen gilt eine Maskenpflicht. An privaten Treffen in
geschlossenen Räumen dürfen maximal vier Haushalte teilnehmen.
TSCHECHIEN: Aus Sorge vor der Omikron-Variante hat das Land die
Einreisebestimmungen verschärft. Auch wer eine vollständige
Grundimmunisierung hat, braucht für die Einreise ein negatives
PCR-Testergebnis. Nur Geboosterte sind davon ausgenommen. In Hotels
und Gaststätten sowie auf den Skipisten gilt die 2G-Regel. Für
Silvesterfeiern besteht eine 50-Personen-Obergrenze. Das Zünden von
Feuerwerk ist im Prager Stadtzentrum verboten. Deutschland stuft
Tschechien als Hochrisikogebiet ein.
POLEN: Auch Polen wird von der Bundesregierung als Hochrisikogebiet
eingestuft. Bei Einreise aus dem Schengenraum besteht eine zehntägige
Quarantänepflicht. Ausgenommen sind vollständig Geimpfte, Genesene
und Reisende mit aktuellem negativen Testergebnis. Clubs und
Diskotheken sind eigentlich geschlossen, dürfen aber an Silvester
ausnahmsweise unter bestimmten Auflagen öffnen. Die Skigebiete sind
in Betrieb.
RUSSLAND: Die Corona-Lage hat sich leicht entspannt und bislang
wurden auch nur wenige Omikron-Fälle gemeldet. Nach offiziellen
Angaben gab es zuletzt 21 000 Neuinfektionen und mehr 900 Todesfälle
binnen eines Tages im flächenmäßig größten Land der Erde. Grö
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Einschränkungen gibt es bei den Feierlichkeiten zum neuen Jahr aber
nicht. In Moskau gilt etwa im weltberühmten Bolschoi Theater oder in
der Tretjakow-Galerie eine 2G-Regel. Für Reisen innerhalb Russlands
sind solche Geimpft- oder Genesenen-Nachweise nicht nötig.
Restaurants und Diskotheken haben wie gewohnt geöffnet - ebenso wie
die vielen Schlittschuhbahnen.
TÜRKEI: Nach offiziellen Zahlen werden derzeit im Schnitt täglich
rund 20 000 neue Corona-Fälle gemeldet. Für private Treffen gibt es
keine offiziellen Regeln. An vielen öffentlichen Orten gilt weiterhin
eine Maskenpflicht, etwa wenn Mindestabstände nicht eingehalten
werden können. Reisende, die Flugzeuge oder Fernbusse und -züge im
Inland nutzen, müssen einen Impfnachweis vorlegen. Gleiches gilt für
kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Theater- und
Kinobesuche. Für die Einreise aus Deutschland ist ein negativer
Corona-Test, ein Impf- oder Genesungsnachweis erforderlich.
USA: Omikron ist bereit die dominante Virusvariante. Wer aus Europa
einreisen will, braucht einen Negativ-Test, der einen Kalendertag vor
der Abreise in die USA erfolgt sein darf. Zusätzlich müssen Ausländer
in der Regel eine vollständige Covid-19-Impfung nachweisen, bevor sie
in die USA fliegen dürfen. Für private Treffen gibt es keine
landesweiten Beschränkungen. Das Tragen von Masken in Innenräumen ist
nur in manchen Bundesstaaten vorgeschrieben. Restaurants, Kinos und
Geschäfte sind in aller Regel geöffnet. Zuletzt mussten aber vor
allem im Nordosten des Landes Gaststätten, Museen und andere Betriebe
schließen, weil sich viele Mitarbeiter in Quarantäne befanden.
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