Linke schlägt mindestens 10 000 Euro Prämie für Pflege-Rückkehrer v or

Berling (dpa) - Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch schlägt als
Prämie für die Rückkehr ehemaliger Pflegekräfte in der Coronakrise

mindestens 10 000 Euro pro Kopf vor. Teil eines solchen Not-Programms
müsse eine «bundesweit koordinierte Rückholaktion für
Ex-Pflegekräfte» sein sowie eine fünfstellige steuerfreie
Rückkehrprämie, die auch an die aktuellen Pflegekräfte als Bonus
ausgezahlt werden müsse. Das sagte Bartsch den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe (Mittwoch). Während der Pandemie hatten zahlreiche
Pflegekräfte aus Überlastung und anderen Gründen ihrem Job den Rück
en
gekehrt. Dadurch stehen derzeit zum Beispiel weniger Fachkräfte auf
Intensivstationen als noch vor einem Jahr zur Verfügung.

Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig
(SPD), will den derzeitigen Pflegekräften einen steuerfreien Bonus
von 5000 Euro, also höchstens die Hälfte der von Bartsch
vorgeschlagenen Summe, zahlen. Dies wäre ein «ein klares Signal»,
sagte Schwesig am Dienstagabend in der Sendung «RTL direkt».

Steuererleichterungen und einen Corona-Bonus für Pflegekräfte hatte
die künftige Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP bereits im
Koalitionsvertrag festgehalten. Für den Bonus will die Ampel eine
Milliarde zur Verfügung stellen. Pflegekräfte mit kleinen Kindern
sollen einen Anspruch auf familienfreundliche Arbeitszeiten bekommen.

«Die Ampel muss endlich handeln», sagte Bartsch den Funke-Zeitungen.
«Das Virus interessiert sich nicht für Regierungsbildungen in
Deutschland oder dafür, wer SPD-Gesundheitsministerin wird.» Bartsch
plädierte außerdem für ein «Impfrecht»: Impfwillige Menschen such
ten
vergeblich nach freien Terminen oder warten stundenlang in der Kälte,
sagte der Linken-Politiker. «Das ist völlig inakzeptabel. Wer sich
impfen und boostern lassen will, muss das zeitnah, wohnortnah und
unkompliziert können.»