Schärfere 2G-Regeln in Hamburg - Ansturm auf Impfzentren
Die Corona-Zahlen steigen auch in Hamburg weiter. Damit die Lage
nicht so dramatisch wird wie im Süden, gelten nun verschärfte
2G-Regeln. Vor den Impfzentren bilden sich lange Schlangen.
Hamburg (dpa/lno) - Hamburg erlebt einen Ansturm auf die Impfzentren:
Am Wochenende bildeten sich lange Schlangen vor den offenen
Impfangeboten der Stadt. Am Freitag warteten mehrere Hundert Menschen
vor der Handelskammer und im Tibarg-Center in Niendorf, um sich gegen
das Coronavirus impfen zu lassen oder eine Auffrischungsimpfung zu
erhalten. Lange Schlangen bildeten sich am Samstag auch im
Einkaufszentrum Hamburger Meile und am Sonntag bei Impfangeboten in
Volksdorf, Steilshoop und St. Georg. «Bei den offenen Impfangeboten
geraten wir ordentlich unter Druck», sagte der Sprecher der
Sozialbehörde, Martin Helfrich.
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) bat die Menschen um Geduld:
«Alle, für die eine entsprechende Empfehlung vorliegt, können eine
Auffrischungsimpfung erhalten - aber nicht alle auf einmal!» Die
Angebote ohne Termin seien vorrangig für jene gedacht, die keinen
Termin in einer Arztpraxis erhalten konnten, nachdem sie es bei
mehreren Praxen versucht haben. «Insbesondere zu Stoßzeiten müssen
Sie im Moment mit einem gewissen Andrang und auch mit Wartezeiten
rechnen.» In den kommenden Tagen und Wochen kämen aber erhebliche
Kapazitäten mit dazu - zum Beispiel auch bei den Betriebsärzten.
Allein am Freitag wurden nach Angaben der Sozialbehörde rund 3500
Impfungen im Rahmen der städtischen Angebote verabreicht, davon fast
2500 Auffrischungsimpfungen. Am Sonnabend waren es weitere 1400
Auffrischungsimpfungen. Wer auf dem Service-Portal der Stadt einen
Impftermin bekommen wollte, erhielt häufig die Auskunft «Leider wurde
für Ihre Auswahl kein freier Termin gefunden».
Leonhard kritisierte die Pläne von Bundesgesundheitsminister Jens
Spahn (CDU), mehr Moderna statt Biontech zu spritzen. «Was auch immer
der Bundesgesundheitsminister mit diesen kurzfristigen Ankündigungen
beabsichtigt - es ist nicht hilfreich», sagte Leonhard.
Seit Samstag gelten in Hamburg verschärfte 2G-Regeln. Danach haben
nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu bestimmten Bereichen wie
Gastronomie, Bars, Clubs, Discos, körpernahe Dienstleister, Sport in
geschlossenen Räumen sowie Freizeitchöre und Orchester. Wesentliche
körpernahe Dienstleistungen wie Haareschneiden, Fußpflege und
medizinische Behandlungen sind weiterhin unter 3G-Bedingungen
möglich. Beim 3G-Modell dürfen auch Ungeimpfte eingelassen werden,
wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen. Keine Verschärfungen
gibt es vorerst im Einzelhandel.
Am Wochenende wurden die neuen Regeln überwiegend eingehalten. «Die
meisten Menschen haben sich an die neuen Regeln gehalten», sagte ein
Polizeisprecher. Insgesamt kontrollierten die Beamten mehr als 420
Betriebe und mehr als tausend Menschen. In mehr als 50 Geschäften
stellten die Beamten Verstöße gegen die geltenden Vorschriften fest,
dabei handelte es sich überwiegend um mangelnde Zugangskontrollen,
unzureichende Kontaktdatenpflege oder Verstöße gegen die
Maskenpflicht. Fünf Bars und Restaurants und ein Friseur mussten
vorübergehend geschlossen werden.
Unterdessen erreichte die Corona-Inzidenz in Hamburg mit 209,2 einen
Höchststand. Am Tag zuvor lag die Zahl der binnen sieben Tagen
erfassten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner bei 198,5, vor einer
Woche hatte die Inzidenz noch bei 176,5 gelegen. Die Zahl der an
einem Tag registrierten Corona-Neuinfektionen lag am Sonntag in
Hamburg bei 565, am Samstag war sie auf den Höchststand von 839
Fällen gestiegen. Damit haben sich seit Februar 2020 in Hamburg nun
mindestens 108 909 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 96 800
davon gelten nach Schätzung des RKI als genesen.
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