Mehr als 100 Täuschungsversuche mit falschen Impfpässen im Südwesten

Mehr Freiheiten ohne Impfung - um das zu erreichen, versuchen immer
wieder Menschen, sich digitale Impfzertikate in Apotheken zu
erschleichen. Vele Fälle bleiben wohl unentdeckt - auch, weil die
Überprüfung von Impfpässen nicht einfach ist.

Stuttgart (dpa/lsw) - Immer wieder versuchen Menschen in Apotheken im
Südwesten, sich ohne Impfung digitale Corona-Impfzertifikate zu
erschleichen. «Die Fälle scheinen sich zu häufen», sagte der
stellvertretende Geschäftsführer des Landesapothekerverbands (LAV),
Frank Eickmann, in Stuttgart. «So spiegelt uns das auch die Polizei.»
Nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg liegt die
Zahl der gemeldeten Fälle derzeit «im unteren dreistelligen Bereich».

Ob die Zahlen zuletzt gestiegen oder gefallen seien, lasse sich wegen
der geringen Werte aktuell nicht sicher sagen.

«Es wird dabei aber eine gewisse Dunkelziffer geben», sagte
LAV-Sprecher Eickmann. «Es gibt in solchen Fällen keine Meldepflicht
für Apotheken.» Das Hauptproblem bei der Ausstellung von digitalen
Impfzertifikaten sei, dass Impfausweise nicht fälschungssicher sind.
«Es gibt keine Sicherheitsmerkmale wie ein Wasserzeichen», sagte
Eickmann. Außerdem würden die Daten nicht aktualisiert: Wenn jemand
heirate oder umziehe, könnten sich die Angaben auf dem Impfbuch von
denen auf dem ebenfalls vorzuzeigenden Personalausweis unterscheiden.

«Was bleibt, ist, dass die Apotheken nach bestem Wissen und Gewissen
prüfen», sagte Eickmann. Dabei würden Stempel von Hausarztpraxen
genau so unter die Lupe genommen wie Chargen-Nummern der Impfstoffe.
«Es ist auch nicht ganz selten, dass in Impfausweisen kein einziger
Eintrag außer zwei Corona-Impfungen enthalten ist», sagte Eickmann.
Dann werde das Dokument ebenfalls genauer geprüft. «Am Ende haben wir
aber keine endgültige Fälschungssicherheit», sagte Eickmann.

Zuletzt hatte die Polizei unter anderem aus Weil am Rhein (Landkreis
Lörrach) und Mengen (Landkreis Sigmaringen) mutmaßliche Fälle von
gefälschten Impfnachweisen gemeldet. Insgesamt fünf Männer und eine
Frau hatten versucht, damit digitale Impfnachweise in Apotheken zu
erhalten. In beiden Fällen wurden die Mitarbeiter stutzig. So war in
den Impfbüchern der beiden Männer in Mengen nach Angaben der Polizei
Impfstoff eingetragen, der im angegebenen Impfzentrum gar nicht
gespritzt wurde.

Es handle sich in solchen Fällen «überwiegend» um Einzeltäter, di
e
auf ein «geringes Entdeckungsrisiko» vertrauten, sagte ein
LKA-Sprecher. «Straf- und zivilrechtliche Konsequenzen werden hierbei
vorsätzlich in Kauf genommen.» Wer Impfausweise fälscht, kann demnach

wegen Gebrauchs unrichtiger Dokumentation oder Urkundenfälschung vor
Gericht landen. Je nach Art des Falls seien auch Ermittlungen wegen
Körperverletzung möglich, teilte das LKA mit. Als Konsequenzen einer

Verurteilung könnten Geldstrafen oder mehrere Jahre Haft drohen.

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