Pflege: Spahn sieht größte Aufgabe in Besetzung offener Stellen

Berlin (dpa) - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht die
größte Herausforderung in der Pflege in der Besetzung offener
Stellen. Dafür brauche man einen langen Atem, und das sei auch nicht
per Gesetz aufzulösen, sagte er am Mittwoch in Berlin zum Auftakt des
«Deutschen Pflegetages». «Jedes Krankenhaus, jeder ambulante oder
stationäre Pflegedienst in Deutschland sucht gerade Personal und hat
das Geld für die Stellen, kann sie nur nicht besetzen». Das sei die
große Aufgabe für die 20er Jahre.

Die große Koalition hat nach Ansicht von Spahn bei der Pflege in den
vergangenen Jahren «ziemlich viel angepackt». Er verwies auf neu
entstandene Stellen, bessere Bezahlung etwa durch Mindestlöhne in der
Altenpflege und Reformen in der Ausbildung wie die Abschaffung des
Schulgelds. Die Auszubildendenzahlen in der Pflege seien so hoch wie
nie zuvor.

Spahn stimmte Forderungen der Pflegebeschäftigten nach einer besseren
Bezahlung zu und sprach sich auch für eine weitere Erhöhung von
Mindestlöhnen aus. Die Frage der Tarifverhandlungen sei aber
eigentlich eine Aufgabe zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten. «Ein
Thema kann Ihnen, wer immer Minister oder Ministerin wird in den
nächsten 20 Jahren, keiner abnehmen», sagte er an die Teilnehmer des
Kongresses gerichtet. Das sei die Frage, «wie sehr Sie sich selbst
zusammentun, um ihre Interessen durchzusetzen». Jedes Krankenhaus und
jeder Pflegedienst suche Personal. «Sie sitzen am längeren Hebel.»