2G in Hamburg ohne Maskenpflicht und Kapazitätsbeschränkungen

Fast schon wieder normal: Ohne Maske, ohne Abstand und ohne
Teilnehmerbegrenzung. In Hamburg entfallen am Wochenende die meisten
Auflagen für Veranstaltungen - allerdings nur für solche, die nach
dem 2G-Modell stattfinden.

Hamburg (dpa/lno) - Nach monatelangen Corona-Beschränkungen bereiten
sich in Hamburg viele Clubs, Bars, Restaurants und Kultur- und
Sporteinrichtungen auf eine weitgehende Rückkehr zur Normalität vor.
Für alle, die am sogenannten 2G-Modell teilnehmen, fallen ab Samstag
die Maskenpflicht und alle Kapazitätsbeschränkungen weg. Wo also nur
Geimpfte und Genesene hinein dürfen, kann abstandslos und ohne Maske
bis auf den letzten Platz gefeiert, getanzt, Filme und Theater
geschaut werden. Eine entsprechende neue Eindämmungsverordnung des
Senats wurde am Freitag veröffentlicht. Sie tritt am Samstag, 00.00
Uhr, in Kraft.

Bei Sportveranstaltungen müssen die Besucherströme an den Ein- und
Ausgängen entzerrt werden. Finden die Veranstaltungen in Innenräumen
statt, müssen Luftfilteranlagen vorhanden sein. Auf Wochenmärkten
entfällt die Maskenpflicht für Verkäufer. Für Kunden gelte sie aber

wie in Supermärkten weiter, sagte der Sprecher der
Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. Außerdem sollen negative
Corona-Test-Bescheinigungen vom Arbeitgeber von Ungeimpften nur noch
für berufliche Zwecke verwendet werden können, also beispielsweise
nicht mehr für einen Besuch im Kino.

Ungeimpfte Kinder und Jugendliche dürfen weiterhin am 2G-Modell
teilnehmen. Zunächst war dies nur für eine Übergangsfrist vorgesehen.

Da in Schulen und Kitas aber weiter getestet werde, stehe einer
Teilnahme am 2G-Modell nichts im Wege, hieß es. Außerdem müssen auch

unter 2G weiter Kontaktdaten erhoben und Hygienekonzepte eingehalten
werden. Bei privaten Sportanlagen müssen die Kontaktdaten nur noch
angegeben werden, wenn die Sportler Innenräume nutzen.

Hamburg hatte das 2G-Optionsmodell als erstes Bundesland Ende August
eingeführt. Die neue Verordnung soll bis zum 23. Oktober gelten. Für
Betriebe oder Veranstaltungen, an denen nach dem 3G-Modell neben
Geimpften und Genesenen weiterhin auch ungeimpfte negativ Getestete
teilnehmen dürfen, soll erst einmal alles beim Alten bleiben.

Die Resonanz auf die Ankündigung der 2G-Erleichterungen war groß.
Seit Dienstag hätten sich 90 weitere Betriebe für das 2G-Modell
angemeldet, sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen
der dpa. Insgesamt lägen damit nun knapp 900 Anmeldungen von
Betrieben und Einrichtungen vor. Bei den Veranstaltungen stieg die
Zahl der Anmeldungen seit Dienstag von knapp 600 auf über 700.

Während bei vielen «Pistengängern» in den Clubs und Bars der
Szeneviertel schon Freitag um Mitternacht die Masken fallen dürften,
kamen die Erleichterungen für die großen Fußballvereine zu knapp. Der

HSV hat seine Karten für das Zweitliga-Duell gegen den 1. FC Nürnberg
am Sonntag noch unter 3G-Bedingungen - also an Geimpfte, Genesene und
Getestete - verkauft. Und Rivale St. Pauli spielt am Samstag auswärts
beim Karlsruher SC.

In Hamburg wurden bis einschließlich Donnerstag 1 316 241 Hamburger
mindestens einmal gegen Corona geimpft. Das sind laut Robert
Koch-Institut 71,1 Prozent der Bevölkerung. 1 248 355 Menschen oder
67,4 Prozent der Einwohner sind vollständig geimpft. 84 400 Menschen
gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen. Wer
von ihnen am 2G-Modell teilnehmen will, darf allerdings nicht länger
als sechs Monate lang genesen sein. Ab Ende September soll es an den
Hamburger Hochschulen Impfangebote für Studenten geben, wie der Senat
mitteilte..